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Sie sind auf der Suche nach einem praktischen Kochbuch/Ratgeber, welches Ihnen die glutenfreie Küche köstlich, anschaulich und alltagstauglich repräsentiert? Dieses Buch bietet Ihnen nicht nur köstliche glutenfreie Kochrezepte, sondern auch geschmackvolle Brötchen, Brote und Kuchen zum gesunden glutenfreien Backen!
Sie möchten nicht nur schnell und gesund kochen, sondern durch eine glutenfreie Ernährungsweise Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit positiv beeinflussen?
Nach der Diagnose dieser Intoleranz ist eine Umstellung auf eine glutenfreie Kost das A und O. Fallen Ihnen die ersten Schritte schwer oder fühlen Sie sich verloren im Dschungel der Informationen und Nahrungsmittel?
Sie wissen nicht, wie die Ernährungsumstellung konkret im Alltag erfolgreich gelingen kann?
Für die allermeisten Betroffenen ist die Diagnose „Glutenunverträglichkeit“ ein sehr einschneidendes Lebensereignis. Es kommen zahlreiche Fragen auf, so zum Beispiel, ob sich die Intoleranz noch mit genussvollen Gerichten vereinbaren lässt. Lässt sich auch lecker glutenfrei backen? Schmeckt glutenfreies Brot genauso gut? Was ist notwendig, um sich wieder gesund und gut zu fühlen? Welche Komplikationen können ohne eine Ernährungsumstellung auftreten? Die Lieblingsgerichte, Festtagstraditionen und vor allem das Kochen im Alltag: All das scheint völlig auf den Kopf gestellt zu sein. Die meisten Menschen fühlen sich überfordert mit der Fülle an Informationen, die sie nun zu berücksichtigen haben: Jede Zutatenliste jedes Nahrungsmittels, das man verzehren möchte, muss nun aufmerksam studiert werden. Wir möchten Ihnen jedoch dabei helfen, die Glutenunverträglichkeit als Chance zu sehen, nämlich eine ausgewogenere und gesündere Ernährungsweise auszuprobieren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Glutenfrei Kochbuch für Anfänger!
150 glutenfreie Rezepte für eine gesunde Ernährung ohne Dinkel, Weizen & Co. Brot & Backwaren genussvoll selber backen! Inkl. Einstieg in die glutenfreie Ernährung
Katharina Janssen, Sophia Fröhlich
Copyright © 2021 – Kitchen Champions Verlag
2. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 978-3-949355-10-3
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Glutenunverträglichkeit – beschwerdefrei leben und genießen
Welche möglichen Ursachen liegen der Zöliakie zugrunde?
Der menschliche Darm – die Mitte der Gesundheit
Die Darmflora
Der Darm bei Kindern
Gluten – was ist das eigentlich?
Was passiert genau bei einer Glutenunverträglichkeit?
Symptome einer Glutenunverträglichkeit
Wie kann eine Glutenunverträglichkeit diagnostiziert werden?
Wer ist am häufigsten von einer Glutenunverträglichkeit betroffen?
Kann eine Glutenunverträglichkeit geheilt werden?
Glutenfreie Ernährung – der beste Behandlungsweg der Zöliakie
Ist Bio-Food tatsächlich besser?
Glutenfreie Ernährung und Diätfehler?
Diagnose Zöliakie! – Erste Hilfe für den Alltag
So können Sie versteckte Diätfehler vermeiden
Tipps für Ihren Alltag – beschwerdefrei leben & genießen
So können Sie Ihren Darm sanft unterstützen
Bauchschmerzen sanft lindern
Effektive Hilfe bei Durchfall
Die Verdauung in Schwung bringen – Tipps & Tricks
Glutenfrei kochen und backen – praktisch umgesetzt
Tipps zum glutenfreien Backen
Der glutenfreie Speiseplan – was darf gegessen werden?
Hinweis zu den Rezepten
Nährwertangaben und Abkürzungen
Kurze Erklärung zu den entsprechenden Abkürzungen:
Grundmischungen
Selbstgemachtes glutenfreies Gemüsebrühe-Pulver
Grundmehlmischung für zahlreiche Rezepte in diesem Buch
Helle Grundmehlmischung
Dunkle Grundmehlmischung
Marzipan-Masse-Grundrezept
Glutenfreier Biskuitboden
Mürbeteig-Grundrezept
Frühstück
1. Glutenfreies Porridge
2. Selbstgemachtes Frucht-Müsli
3. Schokoladen-Nuss-Müsli
4. Griechische Spieße
5. Herzhaftes Rührei
6. Energy-Frucht-Frühstück
7. Warme Schokomilch
8. Frische Pancakes
9. Müsli-Vorratsmischung
10. Amaranth-Porridge
Mittagessen
11. Auflauf mit Pilzen und Hirse
12. Gemüse-Hack-Pfanne
13. Italienisches Risotto
14. Glutenfreie Gemüsepfanne
15. Pilz-Salami-Pizza
16. Französische Tarte
17. Pikantes Gulasch
18. Glutenfreie Frikadellen
19. Rahm-Nudeln
20. Tortilla mit Zucchini und Schinken
Abendessen
21. Glutenfreie Bruschetta
22. Kartoffel-Reibekuchen
23. Eintopf nach Asia-Art
24. Frikadellen aus Buchweizen
25. Hirse-Reibekuchen
26. Herzhafte Pfannkuchen
27. Salat mit Hirse
28. Frikadellen aus Reis mit Avocado-Creme
29. Gebratener Lachs mit Kichererbsen
30. Mais-Nudeln mit Pesto
Snacks
31. Gemüse-Sticks mit Dip
32. Tomate mit Thunfisch-Füllung
33. Fruchtiges Vollkornbrot mit Frischkäse und Mango
34. Glutenfreie Müsliriegel
35. Selbstgemachte Kroketten
36. Schinken-Reis-Puffer
37. Schinken-Käse-Bagels
38. Glutenfreie Polenta
39. Fluffiges Soufflé aus Brokkoli
40. Französischer Pfannkuchen
Desserts
41. Exotischer Milchreis
42. Glutenfreie Creme
43. Köstlicher Schokoladenpudding
44. Schnelle Vanillecreme
45. Italienisches Tiramisu
46. Leckere Weincreme
47. Schoko-Kuchen mit geschmolzenem Kern
48. Glutenfreie Heidelbeerpfannkuchen
49. Fruchtiger Orangensalat
50. Süße Grieß-Knödel
Brote
51. Fruchtiges Apfelbrot mit Dip
52. Glutenfreies Ciabatta-Brot
53. Karottenbrot
54. Glutenfreies Weltmeisterbrot
55. Frisches Kartoffelbrot
56. Leckeres Pfannenbrot
57. Glutenfreies Quarkbrot
58. Maisbrot
59. Glutenfreies Toastbrot
60. Glutenfreies Sonnenblumenkernbrot
61. Saftiger Rosinenstuten
62. Buttermilchbrot aus dem Brotbackautomaten
63. Gesundes Teffbrot aus dem Brotbackautomaten
64. Mischbrot mit Sauerteig
65. Leckerer Quarkstollen
Brötchen
66. Brötchen mit Kokosnote
67. Selbstgemachte Hörnchen mit Joghurt
68. Herrliche Zwiebelbrötchen
69. Saftige Quarkbrötchen
70. Süße Quark-Rosinenbrötchen
71. Glutenfreie Bagels
72. Leckere Schokoladenbrötchen
73. Frische Sonntagsbrötchen
74. Laugenbrötchen
75. Selbstgemachte Brötchen mit Walnüssen
76. Vollkornbrötchen
77. Saftige Brötchen
78. Weißbrötchen
79. Herzhafte Zucchinibrötchen
80. Glutenfreie Teffbrötchen
Kuchen und Torten
81. Selbstgemachter Marmorkuchen
82. Leckerer Apfel-Nusskuchen
83. Vitaminreicher Karottenkuchen
84. Saftiger Sandkuchen
85. Beliebter Maulwurfkuchen ohne Gluten
86. Schneller Nusskuchen
87. Schokoladen-Rotweinkuchen
88. Fruchtiger Apfelkuchen
89. Glutenfreie Kokos-Muffins mit Äpfeln
90. Klassische Bärentatzen ohne Gluten
91. Leckerer Käsekuchen
92. Kirsch-Nuss-Muffins
93. Süße Schokoladen-Törtchen
94. Exotische Orangen-Muffins
95. Schneller Rührkuchen
96. Glutenfreier Kalter Hund
97. Linzer Torte ohne Gluten
98. Saftige Schmand-Schnitten
99. Pflaumenkuchen
100. Glutenfreie Brownies
101. Bananen-Muffins
102. Fruchtige Quarktorte mit Himbeeren
103. Raffinierte Kuppel-Torte mit Heidelbeeren
104. Glutenfreie Amerikaner
105. Selbstgemachte Windbeutel
106. Aromatischer Kaffeekuchen
107. Glutenfreier Buchweizenkuchen
108. Saftiger Kirschkuchen nach französischer Art
109. Rührkuchen mit Zitronennote
110. Luftiger Mandelkuchen für jeden Anlass
Suppen
111. Italienische Minestrone mit Kichererbsen
112. Kürbis-Linsen-Suppe
113. Lauchsuppe mit frischer Zitronennote
114. Exotische Karottensuppe
115. Scharfe asiatische Glasnudelsuppe
116. Schwedische Kartoffelsuppe mit Sommergemüse
117. Tomatensuppe mit Beluga Linsen
118. Glutenfreie Spargelcreme-Suppe
119. Glutenfreie Pilz-Cremesuppe
120. Gemüsesuppe mit Grießklößchen
Aufstriche und Soßen
121. Glutenfreie helle Sauce
122. Selbstgemachte Tomatensauce
123. Zucchini-Aufstrich
124. Frischer Aufstrich aus Avocado
125. Linsen Aufstrich
126. Frische Erbsencreme
127. Pikante Rucola Creme
128. Cremiger Aufstrich mit Forellen
129. Mediterraner Oliven Aufstrich
130. Leckere Nusssauce
Vegetarische Rezepte
131. Mediterraner Nudelsalat
132. Vegetarische Feta-Frikadellen
133. Gemüse-Kartoffel-Salat
134. Frische Kartoffeln mit cremiger Kräuter-Füllung
135. Vegetarische Bandnudel-Bolognese
136. Pilz-Risotto
137. Deftiger Sauerkraut-Auflauf
138. Pikanter Kartoffel-Käse-Fladen
139. Vegetarischer Fenchel-Salat
140. Glutenfreie Pfannkuchen mit Frischkäse-Füllung
Vegane Rezepte
141. Veganer Reissalat nach italienischer Art
142. Veganes Kichererbsen Omelette
143. Kürbis Tofu-Pfanne vegan & glutenfrei
144. Veganer Feigen-Rucola-Salat
145. Linsen-Fusilli mit Tomaten-Auberginen Soße
146. Kartoffel-Kürbis Pancakes
147. Vegane gefüllte Riesenchampignons
148. Kleine Mais-Flakes-Schoko-Gipfel
149. Vegane Hirse-Hütchen mit Kokos
150. Vegane glutenfreie Zitronenwaffeln
Abschließende Worte
BONUS: 14 Tage Ernährungsplan
Rechtliches
Kämpfen auch Sie nach dem Verzehr von Brötchen, Brot, Kuchen, Pasta oder Frühstücksmüsli regelmäßig mit Verdauungsbeschwerden wie etwa Durchfall oder unangenehmen Bauchschmerzen? In einem solchen Fall empfiehlt es sich, der konkreten Ursache für die Beschwerden auf den Grund zu gehen, denn unter Umständen steckt eine Glutenunverträglichkeit dahinter.
Gluten darf auf keinen Fall mit dem Zusatzstoff Glutamat verwechselt werden. Vielmehr ist Gluten ein natürlicher, aus Proteinen zusammengesetzter Bestandteil von Urkorn- und Getreidearten, wie zum Beispiel Dinkel, Weizen, Gerste, Grünkern, Roggen oder Hafer. Gluten sorgt in Teigen für die Wasserbindung, macht sie geschmeidig und elastisch und wird aus diesem Grund auch als Klebereiweiß bezeichnet.
Grundsätzlich ist Gluten harmlos und die meisten Menschen haben gar keine Probleme damit. Wenn jedoch diverse Beschwerden den Alltag immer schwerer machen, kann dieser Eiweißstoff dafür verantwortlich sein. Hierbei muss es sich aber nicht immer um eine Unverträglichkeit handeln, sondern es kann auch eine Sensitivität, eine Empfindlichkeit gegenüber Gluten oder sonstige Getreidebestandteile vorliegen. Ein solches Problem lässt sich beheben, wenn vollständig oder teilweise auf Getreideprodukte verzichtet wird. In einigen Fällen verschwindet diese Empfindlichkeit nach einiger Zeit auch wieder von alleine.
Die Ursache für die Beschwerden kann jedoch auch eine Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit sein und in einem solchen Fall ist ein kompletter Gluten Verzicht unvermeidlich! Für die allermeisten betroffenen Personen ist aber genau diese Diagnose „Glutenunverträglichkeit“ und die damit verbundene Umstellung der individuellen Ernährungsgewohnheiten eine echte Herausforderung! Der gesamte Alltag scheint auf den Kopf gestellt zu sein und im Kopf schwirren zahlreiche Fragen umher, so zum Beispiel: Kann es zu Komplikationen kommen und wenn ja, zu welchen? Was kann getan werden, um sich schnell wieder besser und gesünder zu fühlen? Wie sieht ein glutenfreier Ernährungsplan konkret aus?
Hier müssen die Betroffenen etwas Alltägliches und zugleich etwas Lebensnotwendiges radikal ändern – nämlich die tägliche Ernährungsweise und das ist oftmals alles andere als einfach.
Nun muss bewusst eingekauft und gekocht werden. Auch unterwegs sollte man immer etwas Glutenfreies bei sich haben, denn Brötchen holen vom Bäcker ist jetzt nicht mehr so ohne Weiteres möglich. Diese Umstellung braucht einfach Zeit und Geduld und allmählich werden Sie die nötige Routine bekommen.
Kaum etwas hat einen so großen Einfluss auf unser soziales Leben wie das Essen. Das fällt uns jedoch meistens erst dann auf, wenn wir unser Essverhalten nicht mehr so wie früher fortführen können.
In diesem Buch zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Lebensalltag schrittweise glutenfrei gestalten können. Eine grundlegend wichtige Aufgabe ist hierbei, anhand der Zutatenliste von Nahrungsmitteln „verstecktes Gluten“ aufzuspüren und somit gleich beim Einkauf zu den richtigen Produkten zu greifen. Zudem zeigen wir Ihnen auf, warum es sich für Ihre Gesundheit auszahlt, zu Bio-Ware zu greifen.
Entdecken Sie hier zahlreiche köstliche Rezeptideen für jeden Tag und Sie werden merken, wie einfach und zugleich wohlschmeckend eine glutenfreie Ernährung sein kann.
Am Ende des Buches finden Sie noch einen 14-tägigen Ernährungsplan, der Sie bei den ersten Schritten in die glutenfreie Ernährungsweise unterstützen und leiten soll. Eine ausführlichere Erklärung finden Sie in dem dafür vorgesehenen Kapitel.
So wünschen wir Ihnen nun viel Freude beim Lesen und natürlich ein gutes Gelingen beim Nachkochen der Rezepte!
Eine unerklärliche Gewichtsreduktion, Bauchschmerzen oder schwere, langanhaltende Durchfälle sind ein absolutes Alarmsignal. Hinter solchen Beschwerden kann die Autoimmunerkrankung Zöliakie stecken. Entdeckt hat sie vor ungefähr 65 Jahren ein Kinderarzt aus den Niederlanden. Er fand heraus, dass bei den betroffenen Patienten ein kleiner Anteil des Proteinmoleküls Gluten die Darmschleimhäute zerstört, sodass kaum mehr essenzielle Nährstoffe in den Körper gelangen können. Infolgedessen kommt es zu einer chronischen Schleimhautentzündung des Dünndarms. Wenn die Ursache nicht rechtzeitig erkannt und adäquat behandelt wird, kann das ernsthafte Konsequenzen haben. Die betroffenen Personen verlieren stetig an Gewicht und zudem machen sich schwere Mangelerscheinungen bemerkbar. Irgendwann bricht das körpereigene Immunsystem zusammen, sodass es auch zu weiteren Folgeerkrankungen kommen kann.
Wer also den Verdacht hat, unter einer Glutenunverträglichkeit leiden zu können, sollte unbedingt das Gespräch mit einem Facharzt suchen. In vielen Fällen stellt sich auch heraus, dass den Beschwerden andere Ursachen zugrunde liegen, so zum Beispiel ein Reizdarmsyndrom. Gemäß den Angaben der Deutschen-Zöliakie-Gesellschaft – DZG – sind in Deutschland rund 400.000 Menschen von einer Glutenunverträglichkeit betroffen. Es könnte sogar noch mehr Betroffene geben, denn Mediziner weisen immer wieder darauf hin, dass diese chronische Erkrankung in sehr vielen Fällen unentdeckt bleibt oder mit anderen Erkrankungen verwechselt wird. Dabei ist das Diagnoseverfahren sehr zuverlässig, vorausgesetzt natürlich, dass die richtigen Untersuchungsmethoden angewendet werden.
Entdeckt wurde diese Erkrankung zunächst einmal bei Kindern, doch Ärzte konnten die Symptome auch bei Erwachsenen ausfindig machen. Bei erwachsenen Personen bekam diese Krankheit den Namen „Spure“ – gesprochen „Spruh“. In diesem Zusammenhang ist jedoch die „Einheimische Sprue“ von der „Tropischen Sprue“ zu differenzieren, denn hier handelt es sich um zwei ganz unterschiedliche Erkrankungen. So kam es schließlich dazu, dass es zwei Bezeichnungen für ein und dieselbe Erkrankung gab: Bei den Kindern nannte man sie Zöliakie und bei den Erwachsenen hieß die Glutenunverträglichkeit Sprue. In England gibt es eine solche Unterscheidung beispielsweise nicht: Hier existiert nur die Fachbezeichnung „Coeliac disease“. So setzt sich in den letzten Jahren auch in unserem Land zunehmend die einheitliche Namensbezeichnung „Zöliakie“ durch.
Bei Personen, die unter einer Zöliakie leiden, kann ein bestimmtes Risiko-Gen nachgewiesen werden, das Immun-Gen HLA. Dieses kann durch Vererbung weitergegeben werden. Verwandte ersten Grades einer erkrankten Person, das heißt, zum Beispiel Kinder, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer Glutenunverträglichkeit zu leiden. Bei Verwandten zweiten Grades besteht nur noch ein leicht erhöhtes Risiko. Offenbar haben auch Personen mit einem Diabetes Typ 1 ein erhöhtes Risiko, an einer Zöliakie zu erkranken.
Es ist möglich, sich sozusagen selbst zu testen, um festzustellen, ob möglicherweise eine Glutenunverträglichkeit vorliegt oder nicht. Hierzu bieten Hersteller spezielle Selbstchecks in der Apotheke an. Gemäß den Herstellerangaben sollen diese Tests sehr zuverlässig und simpel durchführbar sein. In 97 Prozent der Fälle soll damit ein korrektes Resultat erzielt werden können.
Ein solcher Test für zuhause sollte aber immer nur eine grobe Orientierung sein. Er ersetzt also keinesfalls den Arztbesuch und eine exakte Diagnose. Wenn Sie also bestimmte Beschwerden feststellen und eine Glutenunverträglichkeit dahinter vermuten, lassen Sie die Symptome bitte unbedingt ärztlich abklären. Der Mediziner kann eine Blut-Laboruntersuchung durchführen und nicht nur eine klare Diagnose geben, sondern auch viele wertvolle Ratschläge!
Die aufgenommene Nahrung gelangt zunächst einmal zur sogenannten Vorverdauung in den Magen: Von hier aus wird der Nahrungsbrei weiter zum Dünndarm geleitet.
Durch die Beimengungen von verschiedenen Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse, dem Magen und der Galle wird die Nahrung weiterhin zersetzt, damit der Organismus die Nährstoffbestandteile über die Dünndarmschleimhaut aufnehmen kann. Auf diese Weise gelangen die einzelnen Nähr- und Vitalstoffe in den Blutkreislauf und somit in die einzelnen Körperzellen.
Um eine möglichst große Oberfläche für die Nährstoffaufnahme in den Körper zur Verfügung zu haben, besitzt die Schleimhaut des Dünndarms unzählige Erhebungen, die sogenannten Darmzotten. Diese Zotten besitzen selbst dicht an dicht stehende winzige Ausstülpungen, sogenannte Mikrovilli. Im medizinischen Fachjargon werden diese auch als „Bürstensaum“ bezeichnet. Würde die gesamte Dünndarmoberfläche einer erwachsenen Person ausgebreitet werden, so würde das der Fläche eines ganzen Fußballfeldes entsprechen. Im Vergleich hierzu: Unsere Haut hat „lediglich“ eine 2 Quadratmeter große Fläche.
Die Dünndarmschleimhaut erneuert sich kontinuierlich. In den Tiefen der Schleimhautfalten, den sogenannten Krypten, bilden sich immer wieder neue Zellen, die schließlich zur Zottenspitze wandern, wo sie in das Innere des Darms abgestoßen werden. Dieser Prozess dauert ungefähr 28 Tage, das heißt, dass sich die Zellschicht der Dünndarmschleimhaut innerhalb von 4 Wochen vollständig erneuert hat.
Liegt eine Zöliakie vor, dann zerstört die permanente Entzündung diese Darmzotten. Des Weiteren können keine gesunden, neuen Zotten mehr nachwachsen. In der medizinischen Fachsprache wird das „Zottenatrophie“ genannt. Anstatt einer lebendigen „Hügellandschaft“ im Dünndarm, resultiert eine glatte Oberfläche mit einer viel zu geringen Fläche, um die Nährstoffe in einem ausreichenden Maße zu resorbieren.
Zunächst einmal muss der Nahrungsbrei in seine kleinsten chemischen Einzelteile zersetzt werden. Diese wichtige Aufgabe übernehmen Billionen von gesunden Bakterien, die in unserem Darm leben: Dieses Darm-Ökosystem wird als Darmflora bezeichnet. Die gesunde Zusammensetzung dieser Darmflora ist abhängig von der Art und Weise unserer Ernährung, aber auch von der individuellen Lebensweise. Je nachdem, wie gesund die Darmflora und wie ausgewogen die Zusammensetzung der dort lebenden wertvollen Mikroorganismen ist, ist auch unser allgemeiner Gesundheitszustand. Im Darm sitzen rund 80 Prozent des menschlichen Immunsystems, das für die Abwehr von gefährlichen Krankheitserregern verantwortlich ist.
Personen, die von einer Gluten-Intoleranz betroffen sind, haben im Allgemeinen auch keine gesunde Darmflora-Zusammensetzung mehr. Das bedeutet zugleich, dass diese ihre so bedeutsamen Aufgaben nicht mehr einwandfrei leisten kann.
Der menschliche Darm ist also unser größtes Abwehrsystem: Mit seiner Innen- und Außenhaut sorgt er täglich dafür, dass lebensnotwendige Stoffe in den Körper aufgenommen werden können, während gleichzeitig lebensgefährliche und schädliche Stoffe effizient abgewehrt werden. Mit der Nahrung, die wir verzehren, bringen wir mehrmals pro Tag eine gefährliche Mischung an Stoffen in den Verdauungstrakt: Neben gesunden Vital- und Nährstoffen enthält der Nahrungsbrei auch immer zahlreiche ungesunde Bestandteile, wie zum Beispiel Pilze oder Bakterien. Diese muss der Organismus erkennen, inaktivieren und schließlich aus dem Körper ausscheiden.
Aus diesem Grund befindet sich im Darm auch der überwiegende Anteil des Immunsystems. Hier sorgt es für einen reibungslosen Ablauf und insgesamt für den Erhalt der menschlichen Gesundheit. Die spezifischen Zellen des Immunsystems sind darauf programmiert, Eindringlinge, Krankheitserreger und Fremdstoffe zu identifizieren und unschädlich zu machen. Sobald der menschliche Organismus nun ein weiteres Mal mit einem bestimmten Stoff in Berührung kommt, können ihn die Zellen sofort wieder identifizieren, docken sich daran an und sorgen dafür, dass kein Schaden im Körper angerichtet werden kann: Dieses Phänomen wird in der Medizin auch als „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ bezeichnet.
Dieser Vorgang ist lebensnotwendig, doch in einigen Fällen kann er sich auch auf Stoffe ausweiten, die im Allgemeinen gar nicht schädlich sind. Infolgedessen reagiert das Immunsystem überempfindlich und erkennt selbst normale Bestandteile und Stoffe als Eindringlinge. Bleibt dieser Zustand langfristig aufrechterhalten, entsteht eine Allergie.
Bei einer Zöliakie wird das Gluten fälschlicherweise als Eindringling erkannt. Das Immunsystem wird in Alarmbereitschaft versetzt und beginnt Abwehrzellen zu produzieren, sogenannte Antikörper. Diese Antikörper rufen schließlich eine Entzündung der Darmschleimhaut hervor und schädigen somit das körpereigene Gewebe. Aus diesem Grund wird bei der Zöliakie auch von einer Autoimmunerkrankung gesprochen: Die genauen körperinternen Abläufe sind bislang aber noch immer nicht vollständig geklärt.
Bei kleinen Kindern ist der Darm deutlich kürzer als bei erwachsenen Personen. Entsprechend ist auch die Oberfläche kleiner, die die essenziellen Nährstoffe aus der Nahrung resorbiert. Infolgedessen haben Kinder leider automatisch weniger Möglichkeiten, bestimmte Schäden wieder zu kompensieren, sodass sich bei ihnen spezifische Symptome schon viel frühzeitiger bemerkbar machen.
Getreide besteht ungefähr zu 15 Prozent aus Protein. Bei den Getreidesorten Hafer, Weizen, Roggen und Gerste besteht dieses Protein nahezu vollständig aus Gluten, dem sogenannten Klebereiweiß. Gluten sorgt im Teig dafür, dass es für die weitere Verarbeitung besonders elastisch bleibt. Aus diesem Grund sind glutenhaltige Mehlsorten in der Regel auch besonders gut für Backwaren geeignet.
Gluten steckt jedoch nicht ausschließlich in Getreide und Getreideprodukten, sondern auch in zahlreichen Fertigprodukten. Es bindet Wasser, es stabilisiert und emulgiert: Somit ist Gluten für die Nahrungsmittelindustrie sehr wertvoll und vielseitig eingesetzt.
Das Gluten der unterschiedlichen Getreidesorten hat unterschiedliche Namensbezeichnungen:
Getreide
Gluten
Hafer
Avenin
Weizen
Gliadin
roggen
Secalin
Gerste
Hordein