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- Herausgeber: via tolino media
- Kategorie: Lebensstil
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2021
Sie sind auf der Suche nach schnellen und einfachen Rezepten ohne exotische Zutaten, die Genuss und Zuckerfreiheit miteinander verbinden? Sie möchten erfahren, wie sich eine zuckerfreie Ernährung ohne großen Aufwand im Berufsalltag oder zuhause umsetzen lässt? Sie wollen sich trotz einer zuckerfreien Ernährung gesund und abwechslungsreich ernähren?
Dann ist dieses Zuckerfreie Kochbuch die perfekte Wahl für Sie! Unsere 150 schnellen und einfachen Rezepte ermöglichen Ihnen einen leichten Einstieg in eine zuckerfreie Ernährung.
Dieses zuckerfreie Kochbuch ist die perfekte Wahl für Sie, wenn Sie...- sich gesünder, ausgewogener und bewusster ernähren möchten, ohne jedoch auf Genuss und Geschmack zu verzichten.
- schnelle und unkomplizierte Rezepte suchen, die komplett ohne Industriezucker auskommen.
- sich abwechslungsreicher ernähren wollen und dabei sogar abnehmen möchten.
- ein besseres Bewusstsein für zuckerfreie Lebensmittel und gesunde Zuckeralternativen bekommen möchten.
Das Besondere an diesem Buch sind die clever zusammengestellten Rezepte und der umfangreiche Ratgeber, der Ihnen wertvolles Basiswissen vermittelt. So wissen Sie genau, worauf es ankommt, wenn Sie sich und Ihre Familie ohne raffinierten Zucker ernähren möchten.
Entdecken Sie köstliche Rezeptideen aus den unterschiedlichsten Rezeptkategorien: Vom zuckerfreien Start in den Tag, über gesunde Hauptgerichte, frische Salate, Familienklassiker und Kinderlieblinge bis hin zum zuckerfreien Süßgenuss!
Ganz egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener: Hier ist mit Sicherheit für jeden das Richtige dabei!
- Welche Nahrungsmittel enthalten versteckten Zucker und sollten daher vom Speiseplan entfernt werden?
- Wie funktioniert die Zuckerfreie Ernährung im Alltag?
- Welche Vorteile bietet der Zuckerverzicht und die Suche nach gesunden Alternativen?
- 14-Tage Ernährungsplan: So klappt der Einstieg kinderleicht!
- und vieles mehr…
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Natürlich Zuckerfrei!Zuckerfreie Ernährung für Anfänger
150 schnelle & gesunde Rezepte für das Kochen & backen ohne Zucker. Zuckerfrei leben leicht gemacht! Inkl. Ernährungsplan + Nährwertangaben
Katharina Janssen, Sophia Fröhlich
Copyright © 2021 – Kitchen Champions Verlag
2. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 978-3-949355-31-8
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Zuckerfrei essen
Ist Zucker tatsächlich „der große Feind?“
Wissenskunde – verschiedene Kohlenhydratarten im Überblick
Macht Zucker wirklich „süchtig“ wie eine Droge?
Zucker sorgt für einen Belohnungseffekt im Gehirn
Der Mensch ist auf zuckerreiche Nahrung „programmiert“
Erhöht Zucker tatsächlich die Kariesgefahr?
Zucker & die Aussagen der Nahrungsmittelindustrie
Sugar, sugar, sugar – unzählige Namen für dieselbe Sache
Zuckerverzicht & Entzugserscheinungen
Unerwünschten Symptomen beim Zuckerverzicht vorbeugen
Aufgepasst mit Light-Produkten – die große Zuckerfalle
Kochen & Backen ohne Zucker
Zuckerfrei leben – so gelingt der Start!
Zuckerfrei, gesund & lecker
Achten Sie auf die richtige Lebensmittelqualität
Zuckerfrei in der Familie – gemeinsam gesund starten
Hinweis zu den Rezepten
Nährwertangaben und Abkürzungen
Kurze Erklärung zu den entsprechenden Abkürzungen:
Frühstück zuckerfrei in den Tag
1. Gesunder Milchreis - zuckerfrei
2. Himbeer-Kokos Smoothie-Bowl - Der Star am Frühstückstisch
3. Mango-Banane-Bowl
4. Red-Berry Bowl
5. Guten-Morgen-Müsli - zuckerfrei
6. Hafer-Pudding Vanille-Zimt
7. Green Bowl
8. Zuckerfreie Rosinenbrötchen
9. Kartoffelbrötchen
10. Apfel-Mandel-Auflauf - zuckerfrei in den Tag
11. Frische Milchbrötchen
12. Zimt-Apfelringe mit Buttermilch
13. Dinkel-Schokoladen Waffeln
14. Kokos-Nuss-Knuspermüsli
15. Rührei-Muffins – griechische Art
16. Pilz-Duftreis mit Rührei
17. Exotische Overnight Oats
18. Overnight Oats mit Pflaume-Nuss Topping
19. Blutorangen-Porridge mit Ingwer-Zimt-Note
20. Overnight Oats Vanille-Joghurt
Zuckerfrei trinken
21. Matcha-Mandel-Latte mit Zimt
22. Heißer Mandeldrink mit Kurkuma & Vanille
23. Roter Beeren-Smoothie
24. Beauty-Booster Smoothie
25. Banana-Coffee Smoothie
26. Oriental Smoothie
27. Sommerlicher Kirsch-Bananen Smoothie
28. Exotischer Mango-Orangen Smoothie
29. Pure-Vitamin-Green Smoothie
30. Erdnuss-Zimt-Smoothie
Aufstriche, Cremes, Konfitüren & Co.
31. Himbeer-Konfitüre mit Chia
32. Zuckerfreier Nuss-Nougat Aufstrich
33. Kokos-Schoko-Aufstrich
34. Erdbeer-Marmelade
35. Winterlicher Spekulatius-Aufstrich
36. Edamame-Brokkoli-Aufstrich
37. Meerrettich-Aufstrich
38. Brombeer-Pistazien-Aufstrich
39. Bunter Paprika-Aufstrich mit frischem Schnittlauch
40. Zwetschgen-Zimt-Marmelade
Zuckerfrei durch den Tag Hauptgerichte
41. Rote Bete-Buchweizen Risotto
42. Gefüllte Ofen-Tomaten nach griechischer Art
43. Tabouleh „1001-Nacht“
44. Halloumi & Gemüse auf Couscous
45. Kräuter-Kartoffeln mit saftigen Hähnchenschenkeln
46. Nudelgratin mit Hokkaido-Kürbis
47. Herzhafte Herbst-Suppe
48. Hähnchenbrust mit sommerlicher frischer Note
49. Orientalische Curry Bowl
50. Bunte Familien-Tortilla
51. Paprika-Hackfleisch Pfanne auf Buchweizen
52. Caprese-Omelette mit geräuchertem Lachs
53. Zucchini-Thymian-Tortilla
54. Spinat-Lasagne
55. Würzige Hackfleisch-Gemüse-Lasagne
56. Zanderfilet mit Gemüsewürfeln
57. Pastinaken-Dinkel-Taler
58. Hühnchen Geschnetzeltes mit Rahmpilzen
59. Kürbis-Schalotten-Suppe
60. Erfrischendes Erbsen-Omelette
61. Sommerliche Gemüse-Kartoffel-Suppe
62. Lachssteak mit exotischer Sauce
63. Cremige Soja-Lauch-Suppe
64. Marinierte Jakobsmuschel
65. Zitronen-Forelle mit Mandeln
Frischer Salatgenuss
66. Pikanter Couscous-Salat
67. Erdbeer-Mango-Salat mit Kokos-Topping
68. Fruchtige Vitaminpower
69. Spargel-Avocado-Salat mit fruchtiger Note
70. Champignon-Salat mit mediterranem Flair
71. Fenchel-Orangen-Salat mit Nuss-Dressing
72. Würziger Möhren Salat
73. Putenbrust-Grünkohl Salat
74. Quinoa-Puten-Salat mit roten Zwiebelringen
75. Bulgur-Fenchel Salat mit Granatapfel-Minze-Note
76. Weißer Bohnen-Salat mit Thunfisch
77. Grüne Salatbowl
78. Fruchtiger Rotkohl-Salat ohne Zucker
79. Auberginen-Salat mit feiner Feta-Minze-Note
80. Hirse-Feigen Salat auf Rucola mit dunklen Trauben
Vegetarisch & zuckerfrei
81. Blattspinat-Avocado Salat „Caprese-Style“
82. Champignons griechischer Art
83. One Pot Pasta mit Blattspinat
84. Zucchini-Häppchen mit weichem Schafskäse-Tomaten-Kern
85. Gefüllte Fleischtomaten
86. Zucchini-Muffins á la Provence
87. Blitz Zuckerschoten-Hirse
88. One-Pot-Hülsenfrüchte-Pasta
89. Bunte Berglinsen-Bowl
90. Schafskäse-Waffeln mit Zucchini
91. Aprikosen-Bällchen
Vegan & zuckerfrei
92. Bunter One Pot Reis
93. Nudelsalat – Asia Style
94. Bunte vegane Suppe
95. Mie-Nudeln mit Limetten-Erdnuss Note
96. Goldgelbe Taler auf buntem Gemüsebett
97. Veganer Milchreis mit heißen Früchten
98. Vegane Nuggets
99. Zuckerfreie Chips
100. Vegane Fruchtschnittchen
101. Choco-Hills
Familienklassiker & Kinderlieblinge
102. Himbeer-Bagels
103. Ratatouille Lasagne
104. Bunte Pfannkuchen
105. Orientalischer Nudelsalat
106. Spaghetti Bolognese zuckerfrei
107. Süßkartoffel-Pommes mit selbstgemachtem Ketchup
108. Fisch-Sticks – zuckerfrei!
109. Selbstgemachte „Calzone“
110. Räucherlachs-Wraps mit Meerrettich Note
111. Wiener-Würstchen im Schlafrock
112. Chili con Carne
113. Oriental Pita-Bread
114. Kürbis Gratin
115. One Pot Puten-Risotto
116. Mediterranes Gemüsenudeln Gratin
Zuckerfreie Snacks
117. Dattel-Rosinen-Riegel
118. Knusprig würzige Bananen-Zimt-Riegel
119. Pflaumen-Kakao-Bällchen
120. Frischkäse-Wrap für den kleinen Hunger
121. Zucchini-Hirse-Taler
122. Regenbogen-Salat mit Dinkel-Fladen
123. Zuckerfreie Gurken-Quark-Baguettes
124. Geschichtetes Gemüse
125. Mandel-Bananen-Waffeln
126. Würzige Ofen-Bällchen
Desserts, Nachspeisen & Gebäck zuckerfrei backen
127. Süßer Heidelbeer-Auflauf
128. Kokos-Vanille-Granola
129. Kleine Beeren-Küchlein
130. Himbeer-Leinsamen-Pizza
131. Buttermilch-Kirsch-Muffins
132. Cherry-Balls
133. Englische Lemon-Scones
134. Kokos-Schokoladen-Pralinen
135. Kirsch-Schokoladen-Kuchen
136. Saftiger Pflaumenkuchen
137. Scharfe Brownies
138. Sizilianischer Kuchen
139. Kirsch-Marmor-Kuchen
140. Apfelküchle
141. Himbeer-Schoko-Smoothie
142. Zitronen-Apfel-Muffins
143. Erdbeer-Orangen-Traum
144. Orangen-Mousse mit Schokoladennote
145. Kokos-Zimt-Crumble
146. Frozen Berry-Quark
147. Quark-Dessert „Schwarzwälder-Kirsch“
148. Bananen-Mandel-Waffeln
149. Himbeer-Muffins
150. Mandel-Aprikosen-Kuchen
Abschließende Worte
BONUS: 14 Tage Ernährungsplan
Rechtliches
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
mittlerweile weiß jeder von uns, wie ungesund und schädlich raffinierter Zucker sein kann. Immer mehr Menschen hinterfragen ihre täglichen Ernährungsgewohnheiten und möchten sich ausgewogen, frisch, naturbelassen und eben zuckerfrei ernähren. Eine Zuckerfrei-Ernährung ist hoch im Trend und das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn das „weiße Gift“ macht nicht nur süchtig, sondern belastet auch die Gesundheit stark.
Besonders gefährlich ist isolierter Zucker, der über industriell verarbeitete Nahrungsmittel in den Körper gelangt. So steckt Zucker nicht nur in Süßigkeiten oder in Zuckerwürfeln im Kaffee, sondern auch in vielen Produkten, in denen man es auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde, so etwa in Tütensuppen, Tiefkühlpizza, Ketchup, Gewürzgurken oder in Müsliflocken.
Das heutige Angebot an zuckerreichem Food ist sehr groß: Über 80 Prozent der Lebensmittel, die im Supermarkt zum Kauf angeboten werden, sind „gezuckert“ und leider oftmals auch regelrecht „überzuckert“.
Im heutigen Zucker-Dschungel den Überblick zu behalten, ist da alles andere als einfach. Zucker versteckt sich hinter vielen unbekannten Kürzeln in Zutatenlisten und kann oft nur schwer „entlarvt“ werden.
Dabei hat industrieller Haushaltszucker unserem Körper in gesundheitlicher Hinsicht überhaupt nichts zu bieten: Das bedeutet, dass Zucker keine Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Ballaststoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Hingegen erhöht der übermäßige Zuckerkonsum das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Karies und vielen anderen Erkrankungen. Vor allem Kinder, die schon frühzeitig mit zuckerreichen Mahlzeiten ernährt werden, verlieren ihr natürliches Geschmacksempfinden. Infolgedessen sind die Kleinen schon bald nicht mehr in der Lage, den echten Geschmack von Lebensmitteln zu erkennen und zu unterscheiden.
Durch eine zuckerfreie Ernährung lässt sich vielen Erkrankungen und Beschwerden vorbeugen und genau dabei möchte Sie dieses Buch unterstützen. Wir zeigen Ihnen auf den folgenden Seiten leicht verständlich und alltagsnah auf, wie Sie Zuckerfallen entdecken können und vor allem wie es Ihnen gelingt, sich Schritt für Schritt vom Zucker zu entwöhnen. Sie erhalten in diesem Ratgeber viele wertvolle Tipps rund um eine zuckerbewusste Ernährung im Alltag und werden staunen wie facettenreich und lecker eine solche Ernährungsweise doch ist. Gleichzeitig legen Sie so den Grundstein für mehr Wohlbefinden, Vitalität, Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
Die Zuckerfrei-Ernährung schenkt Ihnen den natürlichen Genuss wieder. Entdecken Sie vielseitige und abwechslungsreiche Rezeptideen, die komplett frei von raffiniertem Industriezucker sind und garantiert Klein und Groß schmecken.
Am Ende des Buches finden Sie noch einen 14-tägigen Ernährungsplan, der Sie bei den ersten Schritten in die zuckerfreie Ernährungsweise unterstützen und leiten soll. Eine ausführlichere Erklärung finden Sie in dem dafür vorgesehenen Kapitel.
Wir möchten Sie hier aber kurz an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, dass Sie die Möglichkeit haben, uns bei Fragen, Anregungen, Lob und Kritik, eine E-Mail zu schreiben. Wir sind bemüht, Ihnen schnellstmöglich zu antworten. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
So wünschen wir Ihnen nun viel Freude beim Lesen und natürlich ein gutes Gelingen beim Nachkochen der Rezepte!
Zuckerfrei essen
Raffinerter Zucker ist ein gefährlicher Wegbereiter für zahlreiche Krankheiten und begegnet uns Tag für Tag leider in sehr vielen Lebensmitteln. Oft essen wir Zucker, ohne uns dessen eigentlich bewusst zu sein, so zum Beispiel, wenn wir zu Wurstwaren, Frühstücksflocken, Tiefkühlpizza, Ketchup, Chips oder Rotkohl aus dem Glas! So stecken etwa in einer Tüte Chips rund 5 Zuckerwürfel und in einem Glas Rotkohl bis zu 16 Stück!
Wertvolle Nährstoffe wie etwa Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Antioxidantien oder Ballaststoffe sind in Zucker allerdings nicht enthalten. Zucker liefert nur „leere Kalorien“ und gefährdet langfristig die Gesundheit.
Der übermäßige Zuckergenuss bringt zum einen die tägliche Kalorienbilanz gehörig durcheinander und verwirrt zum anderen auch die Geschmacksnerven: Wir verlieren zunehmend die Fähigkeit, den tatsächlichen und natürlichen Geschmack von Lebensmitteln zu erkennen. Alles schmeckt nur noch „süß“ oder künstlich gesüßt. Und infolgedessen wollen wir mehr und mehr davon: Es gibt Personen, die alles, was sie am Tag essen oder trinken nur noch mit einer gewissen Süße genießen möchte. Wer an diesem Punkt angekommen ist, sollte dringend handeln, denn hier hat der Zuckerverzehr ein hohes gesundheitsgefährdendes Potenzial.
In unserem Land verzehren wir rund vier Mal so viel raffinierten Zucker als das eigentlich von Ernährungs- und Gesundheitsexperten empfohlen wird. Für den Körper ist das eine große Belastung. Der Körper ist nicht darauf ausgelegt, solche Mengen Zucker zu verwerten. Infolgedessen kommt es zu einer ausgeprägten Müdigkeit, einer Energie- und Kraftlosigkeit. Wir fühlen uns im Alltag mehr und mehr erschöpft und wir altern auch viel frühzeitiger!
Zu viel Zucker – das ist tatsächlich eine der großen Ernährungssünden der modernen Zeit und die Folgen für die Gesundheit sind dramatisch: Zu viele überschüssige Kilos, Schlaganfälle, immer mehr Herzinfarkte und Diabetes-Erkrankungen zeigen eine sehr gefährliche Entwicklung an.
Ärzte und Gesundheitsexperten schlagen Alarm! Sie warnen immer mehr vor dem „weißen Gift“, denn der Konsum von raffiniertem Zucker steigt und steigt, von einem Jahr zum nächsten. Die Nahrungsmittelhersteller profitieren in einem enormen Maß, denn mit Zucker lässt sich leicht, unkompliziert und schnell viel Geld verdienen. Jeder Landesbürger konsumiert jährlich mehr als 36 Kilogramm Industriezucker und der überwiegende Anteil davon findet sich in industriell hochverarbeiteten Getränken und Fertigprodukten. Zucker fungiert als Geschmacksträger und als Füllstoff, doch die gesundheitlichen Folgen sind verheerend.
Zucker ist schon längst zu einem billigen und nahezu unbegrenzt lang haltbaren Produkt geworden. Es ist fast ständig verfügbar und findet sich in unzähligen Nahrungsmitteln. Dabei ist Zucker ein Genussmittel und kein Grundnahrungsmittel.
Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Schlechte und ungesunde Gewohnheiten, die sich über längere Zeit in den Alltag eingeschlichen haben, lassen sich auch rasch wieder verändern. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können ihren Geschmack auch wieder umgewöhnen.
Ist Zucker tatsächlich „der große Feind?“
Vor gar nicht langer Zeit war Zucker noch ein echtes Luxus-Lebensmittel, das nur bei ganz besonderen Anlässen auf den Tisch kam, so etwa an runden Geburtstagen, bei Hochzeiten oder an hohen Festen.
Diese Situation änderte sich und Zucker konnte immer preisgünstiger erworben werden. In unserer modernen heutigen Gesellschaft scheint Zucker die Lösung für alle Probleme zu sein, gleichzeitig aber die Wurzel allen Übels. Müde und ausgelaugt? – Kein Problem, ein wenig Zucker sorgt wieder für neue Energie! Gestresst oder schlecht drauf? – Etwas Süßes schenkt sofort neue Energie und fördert auch noch die Ausschüttung von Glückshormonen!
Das sind Fehlannahmen, die aber fatale Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben: Aus der einstigen Zutat für besondere Anlässe ist eine alltägliche billige Konsumware geworden, die in fast allen Produkten zu finden ist.
Übermäßiger Zuckerkonsum ist ein gefährlicher Wegbereiter für viele verschiedene Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Übergewicht, Herzerkrankungen oder auch Diabetes!
Besonders gefährlich ist zugesetzter Zucker, das heißt Zucker, der zusätzlich zu verschiedenen Produkten hinzugefügt wird, sei es als Konservierungsmittel, als Geschmacksverstärker oder einfach als Süßungsmittel, um den Geschmack eines Produkts noch mehr zu optimieren.
Nein, unser Organismus braucht keine Berge an Zuckerzusätzen – weder in der Nahrung, noch in den Getränken. Es ist Zeit, sich von diesem Stoff zu lösen und bewusst die Ernährung umzustellen – denn das ist der tatsächlich erfolgreiche Weg zu mehr Energie, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden!
Nährstofftechnisch gehört Zucker zur Gruppe der Kohlenhydrate. Diese lassen sich gliedern in Einfachzucker, Zweifachzucker und Mehrfachzucker. Der Unterschied ist chemisch die Länger der Zuckermolekülketten.
Einfachzucker kann unser Körper sofort aufspalten und verdauen. Dieser Zucker gelangt also innerhalb weniger Sekunden in den Blutkreislauf und sorgt für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Zweifachzucker müssen zunächst aufgespalten werden, damit sie verwertet werden können. Mehrfachzucker – sogenannte Polysaccharide – bestehen aus langkettigen Zuckermolekülen. Es dauert seine Zeit, bis der Körper diese aufgespalten hat und somit gelangen die Glukosemoleküle nur nach und nach ins Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam und konstant an. Dementsprechend ist auch eine hohe Insulinausschüttung nicht erforderlich.
Langkettige Kohlenhydrate, also Mehrfachzucker, sorgen somit für einen stabilen Blutzuckerwert, ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und weniger Heißhungerattacken.
Zucker ist für den menschlichen Körper kein unwichtiger Nährstoff. So lange Glukose im Blut zu finden ist, kann der Körper dieses in Energiemoleküle umwandeln. Der Organismus braucht jeden Tag eine bestimmte Energiemenge, um alles essenziellen Vitalprozesse – wie die Atmung oder den Herzschlag – aufrechterhalten zu können. Auch für die Hirnfunktionen, eine gesunde Verdauung oder die Muskeln ist Energie notwendig.
Hier kommt aber das große „Aber“ ins Spiel: Der Körper kann diese wertvolle und dringend erforderliche Energie nicht nur aus Zucker herstellen, sondern auch aus Fetten. Sind die Glykogenspeicher in der Muskulatur und in der Leber geleert, muss sich der Körper nach einer alternativen Energiequelle umsehen.
Das passiert zum Beispiel im Rahmen der ketogenen Ernährung oder der Low Carb Ernährung: Durch die stark limitierte Menge an Kohlenhydraten, also an Zucker, muss sich der Organismus einen anderen Energielieferanten suchen. Demnach setzt er auf die zugeführten Fette aus der Nahrung und die eingelagerten Fettsäuren aus den eigenen Depots.
Wissenskunde – verschiedene Kohlenhydratarten im Überblick
Ernährungswissenschaftler unterscheiden drei Formen von Kohlenhydraten, nämlich:
Einfachzucker (Monosaccharide)
Glucose – Traubenzucker
Fructose – Fruchtzucker
Einfachzucker kommen vor in:
Gemüse
Früchten
zum Teil in Fertiggerichten
Zweifachzucker (Disaccharide)
Saccharose – Haushaltszucker
Laktose – Milchzucker
Maltose - Malzzucker
Zweifachzucker kommen vor in:
Backwaren
Fertigprodukte
Milch
Milchprodukte
Haushaltszucker
Süßwaren
Limonaden
Nahrungsmittel mit enthaltenen Zweifachzuckern haben einen sehr süßen Geschmack und dienen vor allem als reiner Energieträger.
Sie enthalten kaum Mineralstoffe oder wertvolle Vitamine, bewirken aber einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Zweifachzucker begünstigen zudem Heißhungergefühle.
Mehrfachzucker (Polysaccharide)
Stärke
Mehrfachzucker kommen vor in:
Backwaren
Getreide- und Getreideprodukte
Vollkornprodukte
Hülsenfrüchte
Polysaccharide, also langkettige Kohlenhydrate haben einen neutralen Geschmack und sind im Vergleich zu Einfach- und Zweifachzuckern nicht wasserlöslich.
Sie beeinflussen nicht so deutlich den Blutzuckerspiegel. Der Organismus muss diese Mehrfachzucker erst spalten, bevor sie in den Blutkreislauf aufgenommen werden können.
Macht Zucker wirklich „süchtig“ wie eine Droge?
Was für eine Wirkung hat weißer Haushaltszucker tatsächlich auf unser Gehirn?
Zucker scheint nach Meinung von Gesundheits- und Ernährungsexperten tatsächlich wesentliche Auswirkungen auf den Körper zu haben. Aus diesem Grund taucht auch oftmals der Begriff „Zuckersucht“ auf. Es ist also von einer Art Abhängigkeit die Rede, doch kann man tatsächlich von Zucker abhängig sein? Hirnforscher, Ernährungswissenschaftler und Psychologen sind sich in diesem Punkt noch nicht wirklich einig!
Zucker sorgt für einen Belohnungseffekt im Gehirn
Eines steht aber mit Sicherheit fest: Wenn wir Zucker verzehren, dann stellt sich in unserem Gehirn eine Art Belohnungseffekt ein. Dieser lässt sich vergleichen mit dem Effekt, der nach dem Konsum von Betäubungs- und Rauschmitteln eintritt. Dieses „Hochgefühl“ entsteht im vorderen Hirnbereich, der schräg über den Augen liegt, im sogenannten „Nucleus accumbens“.
Dennoch gibt es bedeutende Differenzen zwischen den Folgen des Zuckerverzehrs und den Auswirkungen eines echten Drogenkonsums. Süchtige Menschen kämpfen mit einem schier unstillbaren inneren Verlangen nach einem bestimmten Stoff, zum Beispiel nach Nikotin oder nach Drogen wie Kokain.
