In Adebars Reich. Unterwegs in Kroatiens Save-Auen - Kai Althoetmar - E-Book
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In Adebars Reich. Unterwegs in Kroatiens Save-Auen E-Book

Kai Althoetmar

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Beschreibung

Wo der Klapperstorch die Gäste bringt: Cigoc in Kroatiens Save-Auen ist Europas Storchendorf schlechthin und eine Arche alter Haustierrassen. In dem 120-Seelen-Dorf gibt es mehr Störche als Einwohner. Eingebettet in den Naturpark Lonjske Polje lebt in dem Dorf mit seinen uralten Posavina-Holzhäusern auch die Ära verloren geglaubter alter Haustierrassen weiter. Durch die Allmendewiesen und Eichenwälder streunen Turopolje-Schweine und slawonische Steppenrinder, als Arbeitstiere dienen noch Posavina-Pferde. Zaghaft vermarktet das Dorf, das von Überalterung, Abwanderung der Jugend und Billiglebensmittelkonkurrenz bedroht ist, seine bukolische Schönheit. Mit Informationsteil für Reisende. - Illustriertes eBook mit zahlreichen Fotos. Auch als Taschenbuch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

In Adebars Reich

Kai Althoetmar

In Adebars Reich

Unterwegs in Kroatiens Save-Auen

Impressum:

Titel des Buches: „In Adebars Reich. Unterwegs in Kroatiens Save-Auen“.

Erscheinungsjahr: 2018.

Inhaltlich Verantwortlich:

Edition Kultour

Kai Althoetmar

Am Heiden Weyher 2

53902 Bad Münstereifel

Deutschland

Text: © Kai Althoetmar.

Titelfoto: Störche. Foto: Mel, CC BY-ND 2.0.

Verlag und Autor folgen der bis 1996 allgemeingültigen und bewährten deutschen Rechtschreibung.

Die Recherchen zu diesem Buch erfolgten ohne Zuwendungen oder Vergünstigungen Dritter.

Das frühmorgendliche Stillleben von Cigoc ist stets das gleiche: Der alte Bauer mit der blauen Baseballkappe und seine Frau treiben ihre beiden Kühe über die Dorfstraße in die Allmende. Die Frau trägt ein Kopftuch und geht am Stock. Der Bauer sitzt o-beinig auf seinem vorsintflutlichen Fahrrad und schwingt die Gerte. Am Straßenrand warten ältere Damen reglos auf den frühen Bus nach Sisak. Die Morgenluft ist klar und kühl, die schwüle Hitze des Sommermittags noch unendlich fern. Ohne das Geklapper der Störche, die in den Horsten den Kopf in den Nacken werfen, und ihr gelegentliches katzenartiges Gefauche wäre es friedhofsstill im Ort. Am Himmel kreisen 17 Störche. Durch die Auen hüpfen die Frösche in sicherer Entfernung. Willkommen in Adebars Reich in Kroatiens Save-Auen!

Die Hauptstadt der europäischen Störche ist ein 120-Seelen-Dorf in Westslawoniens Posavina, dem Flachland beidseits der Save, unweit von Sisak, nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina gelegen, eine Bahnstunde südöstlich von Zagreb. 1994 bekam das Dorf von der Umweltstiftung Euronatur den Titel „Europäisches Storchendorf“.

Jedes Jahr im April kommen die Störche aus Afrika zurück. Auf fast jedem Dach der Holzhäuser und Scheunen des Dorfes thront ein Nest so groß wie ein Kinderplanschbecken. Dazu kommen die auf den Strommasten. 45 Nester, auf die sich im Sommer an die 200 Störche verteilen - mehr als das Dorf Einwohner hat. Vorigen Sommer waren 34 Nester besetzt, in den meisten hockten zwei Junge. Den besten Bruterfolg gab es 1988: je Paar im Schnitt 4,3 Junge - Rekord in Europa. Die Jungtiere sind schon fast ausgewachsen. Wer in den Horsten Elternteil und wer Nachwuchs ist, läßt sich an der Größe der Tiere kaum noch festmachen - jedoch akustisch: Kehrt der Partner mit Futter ins Nest zurück, wird ausgiebig geklappert, als wäre Balz.

Die Ansammlung der Störche hat zwei Gründe: Das große Nahrungs-angebot in den Save-Auen und die schier endlose Weite der traditionellen Allmendeweiden - überreich ist der Tisch mit Fischen, Fröschen, Insekten, Mäusen und Maulwürfen gedeckt.

Cigoc – Abendidylle auf der Dorfstraße.

In Haus 26 - Straßennamen hat das Reihendorf nicht - ist die Besucherinfo untergebracht. Hier versorgt Davor Anzil Touristen mit Wanderkarten, Tips, Adressen und Infos zu den Störchen. Den Winter verbringen die Störche von Cigoc in Ostafrika oder in Südafrika und Botswana, berichtet er. Anzil zählt die Etappen auf: „Save, Donau, Istanbul, Jordanien, Ägypten, den Nil aufwärts.“ Einige Jungstörche werden in Cigoc beringt. „Die Jungen kommen erst nach drei Jahren wieder, aber nur jeder Vierte“, erzählt der gelernte Agraringenieur, der täglich aus Sisak kommt. Die anderen, sofern sie den Vogelzug überleben, nisten später anderswo.

Meister Adebar – allgegenwärtig in Cigoc. Fotos: Kai Althoetmar.

Um den globalen Bestand der Schreitvögel ist es nicht schlecht bestellt. Weltweit geht die Weltnaturschutzunion (IUCN) von etwa 700.000 Einzeltieren aus - einschließlich der Bestände in Zentralasien, wo eine zweite Unterart lebt (Ciconia ciconia asiatica), sowie der außereuropäischen Populationen von Ciconia ciconia ciconia im Westen Asiens, im Nahen Osten und in Afrika. In Westeuropa steigt die Zahl der Weißstörche seit Jahren wieder, in Mittel- und Osteuropa ist der Storch aus dem Bild der Dörfer nie verschwunden.

---ENDE DER LESEPROBE---