Kiss me, Mr. Wrong - Evelyne Amara - E-Book

Kiss me, Mr. Wrong E-Book

Evelyne Amara

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Beschreibung

Sonne, Strand und heißes Vergnügen. Aufgrund eines Irrtums muss ich mir das Strandhaus in den Hamptons mit meinem Erzfeind, dem Milliardär Donovan Prescott, teilen. Jeder von uns will es für sich allein nutzen und ist bereit, dafür alle Mittel einzusetzen. Das Spiel beginnt ... Nicht gerechnet habe ich mit der explosiven Chemie, die zwischen uns Funken schlagen lässt.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Epilog

 

 

Evelyne Amara

 

Kiss me, Mr. Wrong

 

Billionaires and the City 1

 

Impressum:

Urheberrecht & Copyright Juli 2020 Evelyne Amara

Coverfotos: RomanceNovelCovers.com,

New York picture: kovgabor79/Fotolia/Adobe Stock

Korrektorat: Jörg Querner / Lektorat Anti-Fehlerteufel

Coverdesign: Evelyne Amara

[email protected]

www. Evelyne-Amara.com

Evelyne Amara

c/o Autorenservice Gorischek

Am Rinnersgrund 14/5

8101 Gratkorn

Österreich

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Gwydion

für immer

Kapitel 1

 

 

Ashley

 

Es ist selten, dass ich meinen Chef bitte, früher nach Hause gehen zu dürfen, doch heute ist so ein Tag. Solch eine schlimme Migräne habe ich selten. Obwohl ich vor über einer Stunde bereits zwei Tabletten Motrin eingenommen habe, tobt sie ungehindert weiter.

In der Personal-Toilette des Motels, in dem ich arbeite, werfe ich mir ein paar Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, um wieder etwas fitter zu werden. Das kühle Wasser tut mir gut, aber als ich in den Spiegel blicke, erschrecke ich.

Bei Migräne habe ich immer einen Bad-Hair-Day. Mein etwas über schulterlanges, glattes, dunkelbraunes Haar wirkt heute wie elektrisiert. Ein paar kürzere Haare stehen wie Antennen von meinem Kopf ab. Zudem sehe ich unfassbar blass aus. Schatten liegen um meine sonst strahlenden, blauen Augen, die heute leblos und matt wirken.

Ich trockne mich ab und schnappe meine Handtasche, um das Motel zu verlassen und mich zur nächsten Haltestelle der Subway zu schleppen.

Es ist April und das Wetter entsprechend wechselhaft. Zum Glück nieselt es nur, aber ich will mein Glück nicht auf die Probe stellen und laufe daher schneller. Mein Kreislauf macht mir zu schaffen und ich keuche wie ein schwindsüchtiges Flusspferd, als ich die Treppen zur Subway-Plattform hinabsteige. So übel habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Ich friere, als mich die kühlere Luft von dort unten umhüllt. Es riecht hier auch anders, abgestandener, stickiger und ein wenig nach Schmieröl, Schweiß, Parfüm und anderen nicht identifizierbaren Düften. Wenn ich Migräne habe, ist mein Geruchssinn ohnehin völlig übersteigert und ich bin total geräuschempfindlich.

Der Hall von hohen Absätzen auf dem Boden, das Stimmengemurmel, die Ansagen durch die Lautsprecher, alles schmerzt in meinen Ohren. Trotzdem bin ich froh über das Geräusch der heranfahrenden Subway, denn das bedeutet, dass ich bald zuhause bin.

Ich lasse die Leute heraus, bevor ich einsteige. Bei meinem Glück ist das Abteil unfassbar voll. Das ist besser als ein völlig leeres Abteil, denn Letzteres wäre ein Anzeichen dafür, dass damit etwas nicht stimmt. Meist befindet sich darin etwas Ekelerregendes.

Es ist heute für mich unangenehm, zwischen all den Menschen eingequetscht zu sein, aber das werde ich auch noch durchhalten. Es riecht nach Schweiß, und jemand hat eindeutig zu viel Knoblauch gegessen. Ich muss mich zusammenreißen, um mich nicht zu übergeben.

Der Mann neben mir trägt eindeutig zu viel Cologne. Sein grauer Anzug wirkt hochwertig. Das dunkle Haar hat er zurückgekämmt.

Er sucht meinen Blick. »Hey, kannst du nicht aufpassen? Du stehst auf meinem Fuß.« Seine Stimme klingt rau, nicht mal unangenehm, und er besitzt schöne, dunkle Augen.

Erschrocken trete ich einen Schritt von ihm weg. »Entschuldige. Das tut mir leid.«

»Hast du eine Ahnung, wie viele Drogen ich verkaufen musste, um mir diese Schuhe leisten zu können?«

Na toll, ein Dealer. Bei meinem Glück sollte mich das nicht wundern. »Keine Ahnung.«

»Eine verdammte Menge. Möchtest du welche?«

Ich weiß, dass ich heute scheiße aussehe, aber mich mit einer Drogenabhängigen zu verwechseln ist schon heftig. »Nein, danke.«

Sein Blick wandert über mich. »Ich könnte dir ein Sonderangebot machen. So, wie du heute aussiehst, könntest du es gebrauchen.«

»Nein, danke«, sage ich diesmal mit mehr Nachdruck. Ich brauche heute nur noch ein Bett, ein Glas Wasser, Schmerztabletten, Dunkelheit und absolute Ruhe.

Er grinst mich an. »Du weißt nicht, was dir entgeht, Süße. Ich habe einen ganz besonderen Stoff.«

»Danke, aber nein, danke. Ich habe genug ›Stoff‹ zuhause.« Damit meine ich – im Gegensatz zu ihm – natürlich Schmerzmittel. Erst vergangene Woche habe ich glücklicherweise meine Vorräte daran aufgestockt.

»Dein Pech. Für dich hätte ich wirklich einen Sonderpreis gemacht.«

Es ist ein ganz normaler Tag in der Subway von New York City … Ich kann froh sein, nur von einem Dealer angesprochen worden zu sein. Letztens hat mich ein Typ mit einem starken Akzent angequatscht, der mich unbedingt heiraten wollte. Ich habe ihn nie zuvor gesehen.

Der war vielleicht aufdringlich und wollte mir auch noch nach Hause folgen. Erst als ich ihm damit drohte, die Polizei anzurufen, ließ er mich in Ruhe. Vermutlich wollte er eine Greencard.

Nicht dass es immer so wäre, aber an manchen Tagen hat man einfach Pech. Meistens ist das an den Tagen so, an denen man es am wenigsten gebrauchen kann.

Ich bin froh, als der Dealer bei der nächsten Haltestelle aussteigt. Eine Frau mit einem Hund in ihrer Tasche betritt das Abteil und stellt sich neben mich. In die Subway darf man Hunde nur mitnehmen, wenn sie sich in einer Transportbox oder einer Tasche befinden.

Dieser Hund ist allerdings viel zu groß für die Tasche, in die jemand vier Löcher für seine Beine geschnitten hat. Er tritt mir die ganze Zeit auf den Füßen herum. Es soll mir einer mal sagen, es würde so etwas wie Karma nicht geben … Nur kommt es oft auf eine Weise zurück, mit der man nicht rechnet.

Erleichtert atme ich auf, als ich endlich meine Haltestelle erreiche und aussteige. Die Luft hier draußen ist gleich etwas frischer. Kurz bleibe ich stehen, um Kraft zu schöpfen. Dann laufe ich weiter, steige die Treppe hinauf und mache mich auf den Weg zu unserer Wohnung.

Mein Lebensgefährte Jerome und ich wohnen dort erst seit einem knappen halben Jahr. Die meiste Zeit unserer Beziehung haben wir in meiner kleinen Wohnung in einer schlechteren Gegend gelebt. Der Begriff Wohnung ist übertrieben, denn ich bin der Überzeugung, dass die begehbaren Kleiderschränke vieler Leute größer sind als meine damalige Wohnung.

Aber so ist das in New York City. Die Mietpreise sind enorm. Die größere Wohnung können wir uns nur leisten, weil Jerome sein Jurastudium beendet und einen gutbezahlten Job bekommen hat.

Jerome und ich sind jetzt seit drei Jahren zusammen. Von Anfang an stand für uns fest, dass wir mal heiraten und Kinder kriegen wollen. Es kann sich also nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis er mir einen Antrag macht. Was Kinder betrifft, haben wir noch etwas Zeit, da ich erst sechsundzwanzig bin.

Wir wohnen im zwanzigsten Stock, was mir meistens nichts ausmacht, sich aber heute als ungünstig erweist. Als der Aufzug anfährt, muss ich mich beherrschen, mich nicht zu übergeben. Für den Notfall habe ich mir aus dem Motel eine Tüte mitgenommen.

Nachdem ich den Aufzug verlassen habe, bleibe ich einen Moment stehen und atme tief durch. Als es mir etwas besser geht, laufe ich durch den hellbeige gefliesten Flur zu unserer Wohnungstür und schließe diese auf.

In unserer Wohnung ist immer alles tipptopp aufgeräumt. Das war eine große Umstellung für mich, denn von Natur aus bin ich ein eher unordentlicher Mensch. Mein Freund hingegen ist ein Aufräumfreak.

Auf keiner Oberfläche darf etwas herumstehen. Selbst im Bad muss immer gleich alles weggeräumt werden, und auf dem Waschbeckenrand darf nur eine Flasche mit Flüssigseife stehen, sonst ist Jerome nicht zu genießen.

Er meint, es gäbe schlechtes Feng Shui, wenn sich etwas auf den Oberflächen befinden würde. Ich hingegen finde es fast schon etwas steril. Wie stellt er sich das vor, wenn wir mal Kinder haben?

Umso mehr wundert es mich, dass er seine Schuhe heute einfach in den Flur geworfen hat. Unwille regt sich in mir. Seine Vorschriften gelten offenbar nur für mich, aber nicht für ihn.

Warum ist er schon zuhause? Es ist Freitagnachmittag gegen drei. Um diese Zeit ist er sonst immer in der Kanzlei. Vor acht Uhr abends kommt er selten nach Hause.

Da er erst seit etwa einem halben Jahr in dieser renommierten New Yorker Großkanzlei arbeitet, kann ich das gut verstehen. Schließlich muss er sich noch beweisen, nachdem er diese riesengroße Chance bekommen hat.

Vielleicht geht es ihm heute auch nicht so gut, sodass er sich bereits hingelegt hat. Bei dem jetzigen Wetter sollte mich das nicht überraschen. Auf der einen Seite des Himmels hängen tiefe, finstere Wolken und auf der anderen ist strahlender Sonnenschein.

Auch weniger wetterfühligen Leuten geht es heute nicht gut. Meine Kollegin im Coffeeshop, in dem ich heute Vormittag gearbeitet habe, hat ebenfalls über Kopfschmerzen geklagt, und auch mein Chef im Motel wirkte angespannter als sonst.

Ich ziehe meine Schuhe aus, stelle sie in den Schuhschrank und schließe die Schranktür. Meine Handtasche lege ich in eine Garderobenschublade, weil Jerome nicht mag, wenn sie herumsteht.

Dann nehme ich mir eine Motrin aus dem Medikamentenschrank im Flur und befülle mir in der Küche ein Glas mit Wasser. Ich glaube, aus dem Schlafzimmer ein leises Stöhnen zu hören und das Quietschen der Matratze. Offenbar hat Jerome sich tatsächlich bereits hingelegt. Es geht ihm also ebenfalls nicht so gut. Hoffentlich schnarcht er nicht so laut, obwohl ich glaube, dass mich das heute nicht mehr vom Schlafen abhalten würde.

Ich will mich einfach nur noch hinschmeißen. Vor lauter Erschöpfung kann ich die Augen inzwischen kaum noch offen halten. Mein Kopf hämmert grauenvoll. Schnell schlucke ich die Tablette herunter und hoffe, dass sie diesmal hilft.

Dann tapse ich in das Schlafzimmer. Der Rollladen ist offen. Gleißendes Licht blendet mich durch das Fenster. Ich werde kurz lüften und dann den Rollladen herunterlassen. Dunkelheit und Ruhe sind bei Migräne das Beste.

Als ich meinen Blick dem Bett zuwende, glaube ich, dass der Albtraumtag offenbar kein Ende nimmt, denn ich sehe eine fremde, blonde Frau in meinem Bett. Jerome liegt auf ihr und stößt stöhnend in sie.

Zuerst glaube ich, nicht richtig zu sehen. Meine Migräne spielt mir einen Trick. Es kann nicht anders sein. Doch leider sind es keine Halluzinationen. Das hier geschieht wirklich.

Wie erstarrt stehe ich neben dem Bett. Was macht man in solch einer Situation?

Die Frau hat mich bemerkt, doch Jerome nicht. Sie stößt ihn von sich und bedeckt mit einem Kissen ihre Brüste.

»Was soll das, Glenda?«, raunzt er sie daraufhin an.

Die Fremde sagt nichts, sondern deutet nur wortlos auf mich. Erschrecken liegt in ihrem Blick.

Jerome erhebt und wendet sich zu mir um. Sein hellbraunes Haar ist leicht verstrubbelt. Sein bestes Stück ist noch immer hart und mit einem blauen Überzieher bedeckt.

Stirnrunzelnd blickt Jerome mich an. »Hi, Ashley. Warum bist du denn schon zuhause?«

»Migräne. Wie lange habt ihr schon etwas miteinander?«

»Noch gar nicht lange. Lass es mich erklären. Es …«, beginnt Jerome, doch die Frau schneidet ihm das Wort ab.

»Seit einem halben Jahr.«

Mir bleibt die Luft. Wie habe ich das nicht bemerken können? Natürlich hatte er sich nach dem Studium neue Kleidung gekauft und teures Eau de Toilette und einen anderen Haarschnitt gegönnt, doch diese Veränderungen habe ich auf seine berufliche Zielstrebigkeit zurückgeführt.

Ich starre Glenda an. »So lange schon?«

Sie schluckt. »Ja, wir waren zusammen auf der Weihnachtsfeier.«

Meine Kinnlade klappt nach unten. Mein Kopf fährt zu Jerome herum. »Aber … aber du hast mir doch gesagt, dass nur Mitarbeiter eingeladen sind.«

Jerome zuckt mit den Achseln. »Wir sind Kollegen. Es hat sich einfach so ergeben. Wir hatten das nicht geplant.«

Sie ist also Rechtsanwältin in derselben Großkanzlei wie er. »Du hättest es mir sagen müssen.« Das hätte zwar nichts an den Tatsachen geändert, doch hätte es mir und Glenda diese peinliche Situation erspart.

»Ich wollte es dir sagen, aber der richtige Zeitpunkt dafür hat sich nicht ergeben.«

»Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt. Das ist eine faule Ausrede.«

Jerome kratzt sich am Nacken. Dass er nach wie vor nackt mit einer Halberektion vor mir steht, scheint ihm egal zu sein. »Ich wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest.«

»Was denkst du denn, wie ich darauf reagieren sollte? Soll ich sagen: Danke, Jerome, dass ich dich während der letzten Jahre deines Studiums durchfüttern und deine Miete zahlen durfte, aber ich verstehe voll und ganz, dass du mich jetzt gegen eine standesgemäßere Frau austauschen willst.« Meine Stimme trieft vor Sarkasmus.

»Aber so war es nicht.«

»Und wie war es dann? Dein Vater ist Rechtsanwalt, deine Mutter und dein Großvater auch. Dass deine Mutter enttäuscht war, dass ich nur Hotelfachfrau, Barista, Halbwaise und die Tochter einer einfachen Frau und eines illegalen Einwanderers bin, hat sie mir oft genug unter die Nase gerieben. Ich dachte, du würdest zu mir stehen. Ich dachte, du liebst mich … Aber offenbar ist das nicht der Fall. Ich will, dass du von hier verschwindest!« Mein Herz klopft vor Aufregung. Das durch meinen Körper schießende Adrenalin gibt mir die Kraft, überhaupt noch hier zu stehen und mit ihm zu sprechen.

»Aber das ist meine Wohnung. Du kannst dir die Miete hierfür unmöglich allein leisten.«

Damit hat er leider Recht. Seit er sein Studium beendet hat und sich hälftig an der Miete beteiligen kann, wohnen wir hier. Ich muss höllisch sparsam sein, aber er wollte unbedingt hierher ziehen. Für mich hätte es eine kleinere Wohnung auch getan.

Jerome grinst mich selbstgefällig an. »Gib es doch einfach zu: Du hast etwas mit mir angefangen, weil ich ein angehender Rechtsanwalt bin, um dich hochzuheiraten.«

Ebenso gut hätte er sagen können, ich würde mich hochschlafen, denn im Endeffekt kommt es auf dasselbe raus.

Empört starre ich ihn an. Wenn mir nicht bereits so verdammt schlecht wäre, würde es mir jetzt schlecht werden. Ich habe das Gefühl, mein Magen dreht sich um. »Aber das ist nicht wahr! Du weißt, dass es nicht wahr ist! So bin ich nicht. Du solltest mich nach drei Jahren besser kennen.«

Aber kenne ich Jerome wirklich? Offenbar nicht, denn sonst wäre ich jetzt nicht so schockiert und vor den Kopf gestoßen. Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?

»Wie die Mutter, so die Tochter.«

Entrüstet schaue ich ihn an. »Wie kannst du nur so etwas zu mir sagen?«

»Schließlich war deine Mutter damals mit diesem Milliardär verheiratet. Wie hieß der noch mal? Prescott. Genau der war es. Und jetzt lässt sie sich von dem nächsten Milliardär auf Hawaii aushalten. Der ist fett, alt, haar- und zahnlos, hat dafür aber eine Menge Kohle auf dem Konto. Das ist doch das Einzige, worauf es euch Frauen ankommt.«

Als wäre es weniger oberflächlich, nur nach dem Aussehen zu gehen … »Aber …«

Er unterbricht mich. »Oder stimmt es etwa nicht?«

»Aber ich bin nicht …«

Wieder unterbricht er mich. »Erzähl mir keine Märchen, Ash, ich weiß, wie das läuft. Ich kenne Frauen wie dich.«

Fassungslos starre ich ihn an. »Frauen wie mich?«

»Ja, durch deine Mutter war ich vorgewarnt.«

»Ich wüsste nicht, was meine Mutter damit zu tun hat. Das ist eine billige Ausrede.« Ich lege die Hände gegen meine pulsierenden Schläfen.

»Ich habe mir nie etwas vorgemacht, was dich betrifft.«

Zischend atme ich aus und senke meine Hände wieder. »Aber ich. Ich habe mir eine Menge vorgemacht, was dich betrifft. Ich dachte, es wäre etwas zwischen uns, wir hätten Gefühle füreinander, aber offenbar war das alles eine einseitige Sache. Solange du einen Vorteil aus der Beziehung mit mir ziehen konntest, war ich dir gut genug, aber jetzt, da du der angehende Staranwalt bist, sieht es wohl nicht mehr so gut aus, mit einer einfachen Hotelfachfrau zusammen zu sein.«

Er sieht mich von oben herab an. »Hotelfachfrau? Du arbeitest in einer schäbigen Absteige und einem drittklassigen Coffeeshop.«

Wut steigt in mir auf. »Unser Kaffee ist verdammt gut.« In jenem Coffeeshop lernte ich vor ungefähr drei Jahren Jerome kennen, der damals noch ein Tourist war, da seine Eltern aus St. Cloud in Minnesota stammen. Nach einem halben Jahr der Fernbeziehung zog er zu mir in meine damalige Wohnung.

Er meinte, als Anwalt in New York City bessere Chancen als in seiner Heimatstadt zu haben. Also wollte er zu mir ziehen anstatt andersherum. Damit er besser für seine Familie, also mich und unsere gemeinsamen Kinder würde sorgen können …

Jerome hat sich während dieser Zeit hauptsächlich auf sein Studium konzentriert. Wenn er nebenbei gejobbt hätte, wären die Noten vermutlich nicht so gut ausgefallen, dass er gleich den Job in der Großkanzlei bekommen hätte.

Er hat von seinen Eltern monatlich Geld überwiesen bekommen. Wie viel weiß ich bis heute nicht, aber er hat ständig gejammert, zu wenig zu haben.

Jerome war total aufmerksam und hat mir ständig Komplimente gemacht. Er wollte unbedingt meine Familie kennenlernen und hat mir häufig kleine Texte aufs Handy geschickt, dass er mich vermisst oder sich schon auf heute Abend freut. Nach der Beendigung seines Studiums wurden diese Aufmerksamkeiten merklich weniger. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war das schon ziemlich auffällig …

»Du musst nicht von dir auf andere schließen. Du dachtest, dir an meiner Seite ein bequemes Leben machen zu können«, wirft Jerome mir vor.

»Ach was! Es ist besser, ich gehe jetzt.« Ich bin es leid, überhaupt noch mit ihm zu reden. Es bringt sowieso nichts. Es ändert nichts. Warum sollte ich mir das also noch länger antun? Außerdem habe ich ohnehin keine Kraft mehr dafür. Meine letzten Reserven habe ich gerade eben aufgebraucht. Aber für was? Es bringt ohnehin nichts.

Ich bin fertig mit diesem Typen. Mir geht es unheimlich schlecht. Mein Kopf hämmert nach wie vor.

Ich drehe mich um und eile aus dem Raum. Im letzten Moment erreiche ich das Bad, um mich in die Toilette zu übergeben. Diesmal kann ich es nicht mehr aufhalten. Zum Glück trage ich heute einen Zopf, denn ich hätte es nicht mehr geschafft, mein Haar zurückzuhalten. Zumindest ist mir jetzt nicht mehr so übel, wobei die Übelkeit erfahrungsgemäß zurückkehrt. Kraftlos setze ich mich auf den Boden und lehne mich gegen die Badezimmerwand.

Das darf doch alles nicht wahr sein. Ich atme tief durch, rapple mich auf und trinke einen kleinen Schluck Wasser aus dem Wasserhahn, um den üblen Geschmack aus dem Mund zu kriegen. Mehr zu trinken traue ich mich nicht, da ich nicht weiß, ob es drin bleiben wird.

Ich nehme mir einen feuchten Waschlappen mit und schleppe mich zum Putzschrank. Aus diesem nehme mir einen kleinen Eimer für den Fall, dass ich mich noch einmal übergeben muss.

Ich hole mir meine Schmerzmittelpackung und eine Flasche stillen Wassers aus der Küche. Damit schleppe ich mich zum Sofa, stelle meine Wasserflasche und den Eimer daneben und lege mich hin. Den kalten Waschlappen presse ich gegen meine hämmernde Stirn. Wann wirkt endlich das Schmerzmittel?

Plötzlich vernehme ich leise Schritte. Sehen kann ich die beiden nicht, da die Rückseite des Sofas den Türen zugerichtet ist.

Ich höre die Frau flüstern. »Ist sie weg?«

»In der Küche und im Bad ist sie nicht. Ich denke, sie ist abgehauen. Wahrscheinlich ist sie zu ihrer Freundin gefahren«, antwortet Jerome.

»Warum hattest du es ihr noch nicht gesagt?«

Jerome seufzt. »Das ist nicht so einfach. Das hatte ich dir doch erklärt. Sie würde sich umbringen. Ashley ist leider ziemlich emotional und recht labil.«

»Und wenn sie sich jetzt umbringt? Was dann? Bist du dir sicher, dass sie zu ihrer Freundin fährt?«

Was? Seine Geliebte macht sich mehr Sorgen um mich als er? Oder anders ausgedrückt: Jerome macht sich um mich keinerlei Gedanken.

Das darf doch nicht wahr sein. Was erzählt er für Lügen über mich?

»Den Einzigen, den ich umbringen werde, bist du«, sage ich, so laut ich es in meinem Zustand kann.

Ich vernehme ein erschrockenes Keuchen, mache mir aber nicht die Mühe, über den Rand des Sofas hinwegzusehen.

»Sie ist noch da«, sagt Jerome.

Er ist so ungeheuer scharfsinnig. Würde es mir nicht so schlecht gehen, könnte ich darüber lachen. Andererseits ist mir das Lachen heute gründlich vergangen. Dafür hat er gesorgt.

»Aber ich nicht mehr lange. Ich bleibe nicht hier«, sagt Glenda.

»Ich komme mit dir.«

»Mir wäre es lieber, wenn du bleibst für den Fall, dass sie …«

Jerome schneidet ihr das Wort ab. »Sie manipuliert uns nur. Merkst du das denn nicht? Weißt du eigentlich, wie viele Lügen sie dir vorhin aufgetischt hat, um einen Keil zwischen uns zu treiben?«

Ich höre, wie sie ihre Schuhe anziehen und die Wohnung verlassen. Stille umhüllt mich, doch meine Gedanken und der Schmerz toben weiterhin in mir.

 

Kapitel 2

 

 

Ashley

 

Die letzten drei Monate waren die Hölle. Aufgrund der Wohnungsknappheit in New York City bin ich vorübergehend bei meiner Freundin Avalyn untergekommen, sonst wäre ich wohl obdachlos gewesen. Vielleicht hätte mein Chef sich meiner erbarmt und mir ein günstiges Zimmer zum Mieten angeboten. Oder zumindest irgendeinen Abstellraum.

Meine Launen haben sich abgewechselt zwischen Trauer, Schmerz, Enttäuschung, Selbstmitleid und Wut, bis irgendwann nur noch Wut übrigblieb. Ein bisschen Schmerz spüre ich allerdings immer noch. Schmerz darüber, so ausgenutzt worden zu sein.

Mir ist solch eine Lebenseinstellung vollkommen fremd. Ich würde mich nie auf eine Beziehung einlassen, die dazu dient, mir einen Vorteil zu verschaffen. Eigentlich sollte mich Jerome lang genug kennen, um zu wissen, dass ich nicht so bin.

Es war nur ein Ablenkungsmanöver, um ihn vor Glenda besser dastehen zu lassen. Jerome hat damit versucht, das Gesicht zu wahren. Ich wünschte nur, ich wäre nicht so gutgläubig gewesen und hätte ihn früher durchschaut, aber leider lässt sich das nicht rückgängig machen.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass er den aufmerksamen, liebevollen Freund lange Zeit überzeugend gespielt hat. Das hat dazu geführt, dass ich viele Dinge, die im Argen lagen, wie etwa seine mangelnde Beteiligung an der Miete und den Nebenkosten übersehen habe, zumal er immer den armen Studenten gemimt hat.

Doch auch als er als Anwalt viel verdient hat, hat sich daran nicht viel geändert. Er musste dann in sein Image, sprich teure Klamotten, flotten Haarschnitt und eine Kosmetikerin investieren. In seinem Beruf sei das notwendig, wenn man zu den Top-Anwälten New Yorks gehören will. Es hat sich auch plausibel angehört und dass vieles, auch beruflich, über das Aussehen geht, ist allgemein bekannt.

Das alles ist jetzt vorbei. Ich muss nach vorne schauen. Solange ich denselben Fehler nicht ein weiteres Mal begehe, kann ich damit leben. Denn dafür macht man Fehler: um daraus zu lernen. Allerdings ist das eine sehr schmerzhafte Art, zu lernen.

»Du grübelst schon wieder«, reißt mich Avalyn aus meinen Gedanken.

Ich blicke von dem Buch auf, in dem ich die ganze Zeit schon nicht mehr gelesen habe. Man kann meine Freundin wirklich nicht täuschen. Dafür ist sie viel zu aufmerksam.

»Denkst du wieder an ihn?«, fragt sie.

Ich seufze. »Ich will nur denselben Fehler nicht noch einmal begehen. Daher frage ich mich, was ich falsch gemacht habe und welche Zeichen ich übersehen habe.«

»Zermartere dir nicht den Kopf und vor allem suche die Fehler nicht immer nur bei dir. Er war ein Arschloch. Finde keine Entschuldigungen für seine Taten.«

»Das tue ich auch nicht.«

»Ich glaube, du brauchst mal einen Tapetenwechsel.«

»Den hatte ich doch schon. Ich wohne nicht mehr mit ihm zusammen.«

»Das meinte ich nicht. Du musst raus, etwas von der Welt sehen. Etwas anderes sehen und tun als sonst.«

»Ich will mir ja eine andere Wohnung suchen.« Leider hatte ich mit der Wohnungssuche bisher nicht sonderlich viel Glück. Die letzte Wohnung ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Rattenloch gewesen.

Avalyn winkt ab. »Das meinte ich nicht. Wohne bei mir, so lange du möchtest. Ich will dich nicht loswerden.«

»Aber wir stehen uns oft gegenseitig auf den Füßen.«

»Das ist New York City. Hier ist das normal. Wir kommen schon zurecht. Ich habe schon in kleineren Wohnungen gehaust.«

»Noch kleiner?«

»Eigentlich nicht, aber mit mehr Leuten in einer kleinen Wohnung. Letztendlich lief es auf noch weniger Wohnraum pro Kopf raus.«

»Oh Mann, ich glaube, selbst im Knast hat man mehr Wohnraum.«

»Gut möglich.«

»Ach, Avalyn, was soll ich nur tun?«

»Du hast doch dieses Strandhaus.«

Ich schnaube. Schön wär's. »Wo soll ich ein Strandhaus haben?«

»In den Hamptons. Hast du mir nicht mal davon erzählt, dass ihr dort ein eingetragenes Nutzungsrecht habt?«

Überrascht sehe ich sie an. Es ist eine Weile her, dass ich ihr das erzählt habe. Daran habe ich selbst nicht mehr gedacht, zumal ich dieses Nutzungsrecht noch nie allein in Anspruch genommen habe, sondern nur vor vielen Jahren zusammen mit meiner Mutter.

Ich nicke. »Ja, das stammt noch von meinem Stiefvater. Meiner Mutter und mir wurde während der Scheidung ein Nutzungsrecht zugesagt.«

»Aber deine Mutter nutzt das Haus nicht mehr.«

»Nein, seit sie diesen Milliardär an der Angel hat, hat sie keine Zeit mehr dafür.« Früher hat sie das Strandhaus geliebt und viel Zeit in den Hamptons verbracht, aber neuerdings tut sie das offenbar gar nicht mehr. Seit sie mit diesem Milliardär zusammen ist, verbringt sie jede Minute mit ihm.

Vermutlich braucht man die Hamptons nicht mehr, wenn man den Sandstrand von Maui vor der eigenen Haustür hat. Wobei ich sie in den Hamptons viel leichter besuchen könnte …

Vielleicht will sie einfach nicht mit ihm im Haus ihres Ex-Mannes abhängen oder befürchtet gar, ihm dort zusammen mit ihrem neuen Lover über den Weg zu laufen. Es ist gut möglich, dass ihr Neuer und ihr Ex einander kennen und sich in denselben Kreisen bewegen.

Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass sie sich in seinem Strandhaus über den Weg laufen, da sie eine beschränkte Nutzungszeit hat und diese vorher ankündigen muss. In all den Jahren ist eine ungewollte Begegnung dort, soweit ich weiß, nie vorgekommen.

»Dann steht das Haus doch häufig leer.«

Ich zucke mit den Achseln. »Vermutlich.« Ich habe keine Ahnung, wie häufig mein Stiefvater Greg Prescott es nutzt oder ob er es noch anderen Personen zur Verfügung stellt.

»Aber du hast doch auch ein Nutzungsrecht. Du wärst dumm, wenn du das nicht für dich in Anspruch nimmst.«

Ich nicke. »Ehrlich gesagt kam es mir bisher nie in den Sinn, das zu tun. Meist hat Mom die Nutzungszeit voll ausgenutzt.« Und ständig mit ihr abhängen zu müssen, ist auch nicht meine Vorstellung von einem Traumurlaub.

Bevor sie wieder versucht, mich mit irgendeinem Milliardär zu verkuppeln, hänge ich lieber während meiner Urlaube in irgendwelchen New Yorker Schwimmbädern oder Coffeeshops ab. Es gibt tausend Möglichkeiten, hier seine Freizeit zu verbringen.

Wobei ich Mom wegen der längeren Zeit unserer Trennung inzwischen vermisse. Sie ist zwar anstrengend, aber kein schlechter Mensch. Sie fehlt mir.

»Aber jetzt nicht mehr. Sprich dich mit deinem Stiefvater ab. Er wird auch wissen, ob deine Mom schon ihre Zeit dort angemeldet hat.«

Die Idee ist genial. Warum bin ich selbst nicht darauf gekommen? Manchmal braucht man offenbar den neuen Blickwinkel einer Unbeteiligten. Das ist in der Tat eine Möglichkeit, mal hinauszukommen.

Mein Stiefvater und Mom haben vor dreizehn Jahren geheiratet und sich vor elf scheiden lassen. In dem Strandhaus in den Hamptons haben wir, als ich eine Jugendliche war, oft die Ferien verbracht.

Ich schaue Avalyn mit neuem Mut an. »Du hast Recht. Genau das sollte ich tun.«

Allerdings habe ich – im Gegensatz zu meiner Mom – nicht die Durchwahl meines Stiefvaters. Aber das ist nicht weiter schlimm. Als milliardenschwerer Unternehmer hat er ohnehin eine persönliche Assistentin, die sich um alles kümmert. Ich werde einfach sie anrufen. Zu ihr wird mich die Vermittlung doch hoffentlich durchstellen.

Immerhin hatte ich die zweifelhafte Ehre, mal zu seiner Familie gehört zu haben. Rein rechtlich wird mit einer Scheidung zwar eine Ehe aufgehoben, aber sämtliche anderen dazu gehörenden Dinge wie Schwägerschaften und Stiefgeschwisterverhältnisse bleiben bestehen.

 

Kapitel 3

 

 

Donovan

 

Es war ein Höllentag, eine Höllenwoche, ein Höllenmonat. Wem mache ich etwas vor? Es liegt ein verdammtes Höllenjahr hinter mir, was nicht zuletzt an der Trennung von meiner Verlobten Mila Carter lag und vor allem an der Art und Weise, wie diese abgelaufen ist.

Mir reicht es. Ich brauche Urlaub, und zwar dringend. Mit meinem Geld und Verbindungen steht mir die Welt offen, doch im Moment will ich mich einfach nur ein wenig ausspannen, etwas anderes sehen und wieder zu mir kommen.

Ich lehne mich in meinem schwarzen Ledersessel zurück und verschränke die Arme hinter dem Kopf. Von den großen Fenstern in meinem Eckbüro habe ich einen sagenhaften Blick auf die Skyline von Manhattan, doch selten hatte ich in der letzten Zeit die Gelegenheit, ihn wirklich zu genießen.

In den vergangenen Jahren habe ich ein Unternehmen gegründet und aufgebaut. Wir bieten Webhosting und eine völlig neue Art von flexiblen Baukastensystemen an, welche die Gestaltung von interaktiven, vielseitigen Websites ohne großen Aufwand ermöglichen.

Anfangs hat es gedauert, bis diese akzeptiert wurden, doch als sich die Qualität und Flexibilität unseres Angebots herumgesprochen hat, wurde daraus ein Renner.

Mittlerweile ist die Nacht hereingebrochen. Abertausende Lichter funkeln in der Stadt, die niemals schläft. Darüber erstreckt sich ein samtener Nachthimmel.

Ich könnte ein paar Wochen nach Florida fliegen. Andererseits ist das Wetter hier derzeit auch nicht zu verachten.

Mein Vater besitzt dieses kaum benutzte Ferienhaus in den Hamptons. Er hat es damals während seiner Ehe mit dieser Shauna Hunter erworben. Soweit ich weiß, hat sie das Haus auch nach der Scheidung teilweise genutzt, aber inzwischen das Interesse daran verloren.

Mein Vater hält sich nur selten darin auf. Er fliegt lieber in die Karibik, um sich dort von knapp bekleideten, zwanzigjährigen Schönheiten Rum von seinem Luxuskadaver schlürfen zu lassen.

Bald wird er sechzig, aber er sieht trotz seines Lebenswandels noch gut aus. Ich mache mir jedoch nichts vor. Dass sich diese Zwanzigjährigen an ihn dranhängen, hat rein gar nichts mit seinem Rum oder seinem Luxuskadaver zu tun.

Der Kerl ist steinreich. Mit seinem Unternehmen, das kabelloses High-End-Computerzubehör herstellt und verkauft, gehört er zu den TOP-200-Milliardären von New York.

In den Hamptons werde ich meine Ruhe haben. Dort tummeln sich fast nur Reiche und diverse Promis. Viele erfolgreiche Unternehmer, Designer, Schauspieler und Sänger wie Beyoncé, Brooke Shields, Alec Baldwin, Jennifer Lopez, Calvin Klein und viele andere besitzen dort Häuser. Das hat den Vorteil, dass man nicht belästigt wird. Die meisten fahren dorthin, um selbst ihre Ruhe zu haben.

Vielleicht sollte ich mir auch mal ein eigenes Häuschen dort zulegen, denn die Gegend ist einfach nur idyllisch. Aber bisher habe ich keines gefunden, das mir genügend zugesagt hätte. Außerdem hat das keine Eile. Bis dahin werde ich wohl das Strandhaus meines Vaters nutzen.

Gleich morgen werde ich meine Sachen packen und dort hinfahren. Es wird Zeit, mal wieder richtig auszuspannen und etwas anderes zu sehen. Ich muss raus aus dem Trott.

 

Kapitel 4

 

 

Ashley

 

Am Samstagvormittag wuchte ich meine beiden Koffer in den Gepäckraum des Busses von Hampton Jitney. Der untere Teil des Fahrzeugs ist anthrazit mit einem flaschengrünen Mittelteil mit weißen Wellen. Dort befindet sich das Logo von Hampton Jitney. Die Scheiben sind so dunkel getönt, dass sie von außen schwarz wirken.

Dann steige ich in den Bus und lasse mich zu meinem Zielort fahren. Ich habe sogar meine Eismaschine eingepackt, denn die Hamptons sind ein teures Pflaster. Ich habe vor, mich hauptsächlich über diverse Supermärkte zu versorgen und selbst zu kochen. Mal abgesehen von den kleineren Eisbuden und Foodtrucks haben die meisten Restaurants und Eisdielen dort gehobene Preise.

Ich wünschte, mir stünde ein größeres Budget zur Verfügung, denn man kann viele Dinge in den Hamptons tun. Andererseits kann man auch vieles mit wenig oder ohne Geld machen, wenn man einfallsreich genug ist.

Das Haus meines Stiefvaters befindet sich erfreulicherweise sehr nahe am Strand. Auch zum nächsten Lebensmittelgeschäft ist es nicht weit. Die Lage ist einfach traumhaft. Ich kann es kaum erwarten, dort zu sein.

Das Wetter spielt auch mit. Ich freue mich darauf, schwimmen zu gehen und die Sonne auf meine Haut scheinen zu lassen. Auch mein E-Book-Reader ist frisch geladen, und ich habe mir für regnerische Tage und die Abende vor dem Kamin bereits ein paar E-Books ausgesucht und heruntergeladen.

Als ich endlich das Haus erreiche, bin ich bester Laune. Warum bin ich nicht früher auf die Idee gekommen, hier meinen Urlaub zu verbringen?

Ich rolle meine Koffer ins Haus. Die Diele ist großzügig gehalten. Es gibt dort eine gepolsterte Bank, wo man gemütlich die Schuhe ausziehen und in einen der enormen Schuhschränke räumen kann. Auch die Garderobe bietet Platz für zahlreiche Gäste.

Ich streife mir die flachen, goldenen Sandalen ab und laufe barfuß weiter. Es ist heute ohnehin so warm, dass ich keine Schuhe benötige. Die Koffer lasse ich vorerst im Flur stehen und betrete die Küche.

Dort sieht noch alles aus wie in meiner Erinnerung. Vieles ist in Silber und glänzendem Weiß gehalten. Für mich persönlich würde ich diese Farben nicht unbedingt wählen, da man darauf jeden Fingerabdruck sieht. Vermutlich wurden seit damals die Verkleidungen und Schranktüren gegen neue ausgetauscht, denn ihr Zustand wirkt neuwertig.

Ich nehme mir aus einem der Hängeschränke ein Glas, das von einer teuren Marke stammt, und schenke mir Wasser ein. Meine Mutter steht auf Baccarat-Gläser. Sie durfte das Haus damals so ausstatten, wie sie wollte. Ich möchte nicht wissen, wie viel das Glas gekostet hat, aus dem ich gerade trinke.

Ich betrete das angrenzende Wohnzimmer, in dem sich zwei Sitzgarnituren befinden, eine cremefarbene und eine camelfarbene von demselben Designer. Die Sofas bilden zusammen ein U. Auch der Teppich darunter ist in denselben beiden Farben gestaltet. Unter diesem ist teures Laminat sichtbar.

Es gibt ein weißes Sideboard und ein paar stylishe Bücherregale. An der Wand hängt ein gigantischer TFT-Bildschirm. Die gesamte hintere Hälfte des Raumes ist verglast. Eine Tür führt hinaus auf die großzügige Terrasse, die etwas höher gelegen ist als der Strand.

Von hier aus kann man die endlosen, blauen Weiten des Meeres sehen und den sich weit erstreckenden Sandstrand. Gerne denke ich an die heißen Sommernachmittage zurück, die ich als Teenager dort verbracht habe. Winzige Schäfchenwolken ziehen träge über das strahlende Blau des Sommerhimmels.

Ich habe es früher immer geliebt, hier zu schwimmen oder einfach nur in der Sonne zu liegen und zu lesen. Dabei habe ich selbstgemachtes Eis gegessen oder einen selbst gemixten Fruchtcocktail getrunken.

Einmal bin ich eingeschlafen und von Sand bedeckt wieder aufgewacht. Mein grauenvoller Stiefbruder hatte mich nämlich, während ich friedlich schlummerte, eingegraben. Ich war sehr müde, weil ich am Abend zuvor lange aufgeblieben bin. Erst nachdem ich ihm eine ganze Schüssel von meinem selbstgemachten Eis versprochen habe, hat er mich wieder ausgegraben. Es hat gefühlt beinahe eine Woche gedauert, bis ich den ganzen Sand aus diversen Körperöffnungen wieder herausbekommen habe.

Ich öffne die Terrassentür, um frische Luft hereinzulassen, und gehe zurück in die Küche, wo ich mein Glas abstelle. Anschließend räume ich meine Toilettenartikel in die Badschränke. Nirgendwo etwas auf den Flächen rumstehen zu lassen ist mir während der Zeit mit Jerome in Fleisch und Blut übergegangen.

Ich stelle die Koffer in einem der Schlafzimmer ab. Auf dem breiten King-Size-Bett liegt eine navyfarbene Tagesdecke. Sie fühlt sich seidig und hochwertig an, als ich mit der Hand darüberstreiche.

Ich nehme meinen zusammengefalteten Einkaufstrolley aus einem meiner Koffer und falte ihn auseinander. Mit diesem mache ich mich auf den Weg in den nächsten Supermarkt, um mir ein paar Vorräte zu beschaffen.

Als ich wieder zurück im Haus bin und die meisten Vorräte eingeräumt habe, bereite ich meine Lieblingseiscreme zu. Das ist ein Hobby, das ich schon lange betreibe. Bereits als Jugendliche habe ich damit angefangen, und meine Mutter hat es unterstützt, auch wenn sie die Bedenken angemeldet hat, dass ich mir damit die Figur ruiniere.

Kokosmilch-Eis mit Schokostückchen, Vanille-Zimt-Eis und Irish-Coffee-Eis gehören zu meinen Spezialitäten und meinen derzeitigen Favoriten. Von all diesen Sorten bereite ich mir etwas zu und fülle sie in ein paar Boxen, die ich in das großzügig bemessene Gefrierfach der Gefrier-Kühl-Kombination stelle.

Ich spüle alles, was ich benutzt habe, ab und räume es ordentlich in die Schränke. Am besten ist, man lässt es erst gar nicht eintrocknen. Zwar gibt es hier eine Spülmaschine, aber die ist für mehrere Leute ausgelegt. Sie für meine paar Sachen anzuwerfen wäre Verschwendung. Meine Eismaschine verstaue ich ebenfalls, nachdem ich sie gereinigt habe, in einem der Küchenschränke.

Ich habe mir das schönste Schlafzimmer ausgesucht. Insgesamt gibt es vier Schlafzimmer und drei Badezimmer. Zwei der Badezimmer sind vom Flur aus erreichbar.

Das Haus ist wunderschön, geräumig und in perfekter Lage. Eigentlich könnte ich hier häufiger Urlaub machen. Mom wird wahrscheinlich in Hawaii bleiben.

Ich mag meine Mom. Sie ist nur schwierig, weil sie versucht, mir ihre Weltsicht und ihre Art zu handeln aufzudrängen. Auch wenn ich ihre Tochter bin und ihr ein wenig ähnlich sehe, sind wir grundverschiedene Menschen. Es geht einfach nicht lange gut, wenn wir uns zu lange am selben Ort aufhalten.

Trotzdem vermisse ich sie, denn seit beinahe einem Jahr lebt sie auf Hawaii. Seit dieser Zeit habe ich sie nicht mehr gesehen außer auf Skype.

Das ein oder andere habe ich mir jedoch von ihr übernommen: etwa goldene Sandalen und Sandaletten zu tragen. Die passen immer und werten jedes Outfit auf. Sie hat es von modebewussten Pariserinnen abgeschaut. In diesem Jahr sind sie im Trend, aber ich finde sie zeitlos.

Am Strand gibt es jedoch nichts Schöneres, als barfuß zu laufen und die Zehen im weichen, beinahe weißen, von der Sonne gewärmten Sand zu vergraben. Das werde ich später tun. Ich gehe ins Wohnzimmer und schließe die Terrassentür wieder.

Nach der Höllenwoche brauche ich jetzt erst mal ein Verwöhnprogramm. Ich werde mir eine heiße Schokolade machen und mir ein heißes Bad und eine entspannende Gesichtsmaske gönnen. So etwas wirkt Wunder, hebt die Lebensgeister und man sieht gleich viel frischer aus.

 

Kapitel 5

 

 

Donovan

 

Auf dem Weg zum Strandhaus habe ich in einer Bar Halt gemacht, um mir einen Eiscafé zu gönnen. Ich hätte mir etwas zu trinken einpacken sollen, aber ich dachte, das wäre nicht notwendig, da ich vor Ort ohnehin etwas würde besorgen müssen.

Zwei Frauen von Anfang zwanzig haben gesehen, wie ich meinen Bugatti vor der Bar abgestellt habe, und sind mir hinein gefolgt. Ich erkenne diesen Typ Frau auf eine halbe Meile Entfernung. Mein Vater ist oft umringt von ihnen. Sie riechen Geld und folgen diesem Duft wie bluttrinkende Mücken.

Das erkannte ich schon an ihren Blicken, als sie mein Auto sahen und jetzt meine teure Uhr und die Markenjeans betrachten. Und an ihren Fragen. Sie denken, sie wären subtil, wenn sie nach meinem Job fragen und wissen wollen, in welche Bars und Restaurants ich gehe.

Ich habe ihnen nur meinen Vornamen genannt. Zum Glück gehen meine Fotos nicht so oft durch die Boulevard-Presse wie die meines Vaters. Würde ich ihnen sagen, dass ich Prescott heiße, könnte ich die Dollarzeichen erst recht in ihren Augen blitzen sehen.

Ich weiß zwar nicht, warum sie sich so prostituieren, aber letztendlich ist das deren Problem und nicht meins. Ich habe jetzt Urlaub. Warum nicht ein wenig Spaß haben? Es ist eine Weile her, dass ich etwas mit einer Frau hatte.

Die beiden sind recht attraktiv, wenn man auf den Plastik-Typ steht mit Fake-Titten, Schönheits-OP-Einheitsnase, totblondierten Haaren und Schlauchbootlippen. Für eine Nacht tun sie es. Jeden Tag würde ich so etwas nicht sehen oder spüren wollen. Eine Menge Kerle stehen darauf, aber ich mag es lieber natürlich.

Anschließend würde ich die beiden ohnehin rausschmeißen, um kein weiteres Risiko mit ihnen einzugehen. Das hört sich an, als wäre ich ein totales Arschloch, aber das bin ich nicht. Ich zahle ihnen sogar ihr Taxi und gebe jeder von ihnen noch Geld für ein paar Drinks. Nicht dass sie, während ich schlafe, Löcher in meine Kondome stechen. Ich kenne von solch einem Fall. Der ist nicht gut ausgegangen.

Das ist das Risiko, das die beiden mit ihren Spielchen eingehen. Irgendwann bleiben sie vielleicht an irgendeinem alten, aber dafür reichen Knacker hängen und haben ihr Lebensziel erreicht, wenn er abkratzt und ihnen anstatt dem Tierschutzfonds ein paar Millionen oder Milliarden hinterlässt.

Ihr denkt, das klingt zynisch und bitter? Das mag sein, aber es ist realistisch. Es ist, wie dieser Typ Frau funktioniert.

Ein Bekannter hatte aus Liebe solch eine Frau geheiratet. Als er während einer Wirtschaftskrise sein Geld verlor, war auch die Frau weg und das zu einer Zeit, als er sie und ihre emotionale Unterstützung mehr gebraucht hatte als jemals zuvor. Zu seinem finanziellen Ruin musste er gleichzeitig ein gebrochenes Herz ertragen.

Ich bin nicht zynisch. Ich mache mir nur einfach keine Illusionen mehr.

Früher war ich noch etwas naiver und wäre beinahe selbst in solch eine Falle getappt. Nur die Art und Weise, wie es aufgedeckt wurde, war höchst zweifelhaft. Schwamm drüber. An diese Geschichte möchte ich jetzt nicht denken. Ich habe schließlich Urlaub.

Ich stelle meinen Bugatti in einen der Carports, die zum Strandhaus gehören, und steige aus. Ich öffne die Türen für meine beiden Begleiterinnen, deren dralle Brüste aus ihren Bikini-Oberteilen quellen. Sie wirken auf mich wie Luftballons. Im ersten Moment fühlt man sich davon angezogen. Das ist wohl ein biologischer Reflex, aber dann merkt man, dass es künstlich ist, vor allem, da sie so übertrieben groß sind.

Ich habe kein Problem mit operierten Brüsten, wenn die Frau das wegen einer Krankheit hat machen lassen, weil sie sich selbst damit besser fühlt, aber das hier hat eine ähnliche Ausstrahlung wie das schlecht sitzende Toupet eines Mannes und schreit nach einem schlechten Selbstbewusstsein.

Wobei ich eher Angst hätte, wenn ich eine Frau liebe, dass so ein Silikonkissen platzen und ihre Gesundheit ruinieren könnte. Das würde ich nicht wollen.

Ich frage mich, ob die beiden sich darüber keine Gedanken machen. Die ganzen Milliarden auf dem Konto nützen nichts, wenn man chronisch krank ist.

Aber egal, es ist nicht mein Problem.

»Du hast aber ein schönes Haus«, schwärmt Blondchen eins. Wie hieß die noch mal? Kelly, Sally oder Hely?

»Das gehört meinem Vater.«

»Ist dein Vater auch so gutaussehend wie du?«

»Ja.« Er ist nicht ganz so durchtrainiert wie ich, aber das Aussehen habe ich eindeutig von ihm geerbt, wenn auch sonst nicht viel. Es wundert mich ohnehin, dass ich nicht so häufig erkannt werde, obwohl ich ihm ziemlich ähnlich sehe. Ich vermute, einige der Frauen tun einfach so, als hätten sie mich nicht erkannt.

»Und was macht dein Vater beruflich?«

»Er hat ein großes Unternehmen.«

Mal sehen, wie sie darauf reagiert.

Ihre mit viel Schminke umrandeten Augen werden ganz groß. »So eins wie du?«

»So ähnlich.« Ich möchte darüber nicht viel erzählen. Zumindest nicht ihr gegenüber.

»Arbeitest du mit ihm zusammen?«

Sie will wissen, ob ich eine eigene Firma habe oder nur der Sohn reicher Eltern bin.

»Darüber möchte ich jetzt auch nicht reden. Ich habe schließlich Urlaub und da will ich nicht die ganze Zeit über die Arbeit plaudern.«

Enttäuschung zeigt sich in ihrem Gesicht. Offenbar denkt sie, ich wäre nur ein Berufssohn. Das soll mir recht sein. Ich habe keineswegs vor, sie zu korrigieren.

Wie sie wohl ohne die ganze Schminke aussieht? Würde ich sie dann noch erkennen?

»Und wie heißt dein Vater? Sollten wir ihn kennen?«, fragt Blondchen zwei.

»Ich möchte jetzt nicht über meinen Vater reden.« Nicht etwa, weil ich befürchte, dass die zwei sich sofort ein Uber rufen, um nach Manhattan zu fahren und ihm aufzulauern. Mein Vater umgibt sich gerne mit diesem Typ Frau. Ich möchte wirklich jetzt nicht über ihn reden. Außerdem wüsste ich nicht, was es diese beiden angeht, was er macht.

»Über was möchtest du dann reden?«

»Darüber, wie wir den Nachmittag verbringen. Oder besser gesagt, möchte ich das einfach tun und gar nicht so viel reden.« Erfahrungsgemäß kommt beim Reden mit den beiden ohnehin nicht allzu viel raus. Wenn sie nicht gerade versuchen, herauszufinden, wie viel Geld ich besitze, zeigen sie kaum Interesse an irgendetwas, das mir wichtig ist. Es ist nicht so, als hätte ich es nicht versucht, während der Fahrt mit ihnen über etwas anderes zu reden.

»Okay.«

Ich schließe mein Fahrzeug ab und trage meine beiden Koffer zum Haus. Die Damen reisen mit leichtem Gepäck und haben nur ihre mit Strass besetzten Handtaschen dabei. Nicht dass sie viel Wert auf Kleidung legen würden … Sie tragen nur knapp am Hintern abgeschnittene Jeans und Bikinioberteile. Eine davon eines in Pink und die andere ein weißes.

Ich halte ihnen die Tür auf und lasse ihnen den Vortritt.

»Was darf ich euch anbieten?«

»Wasser«, antworten beide gleichzeitig.

Vor jede stelle ich ein Glas mit Leitungswasser. Das trinke ich meistens.

Sie bewundern die teuren Gläser. »Wow, so ein Ding kostet bestimmt zweihundert Dollar«, flüstert die eine der anderen zu.

Offenbar denkt sie, ich würde sie nicht hören, aber das ist nicht mein Problem.

---ENDE DER LESEPROBE---