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"Pauline und die Elfe" Pauline ist acht Jahre alt und verbringt den Urlaub bei ihrer Oma auf dem Land. Dort lernt sie eine Elfe kennen und reist mit ihr in das Zauberland der Feen und Elfen. Als ein Baukonzern auf der Elfenwiese ein Einkaufszentrum bauen will muss sie zusammen mit Tim, dem Sohn des Baukonzernchefs, verhindern, dass die Umwelt zerstört wird. Wird ihnen das gelingen? Eine kleine Geschichte die mit spaßigen Dialogen und Bildern für Lebendigkeit und besondere Nähe zum Geschehen sorgt. Detailreiche Beschreibungen erschaffen ein besonders plastisches Bild vor dem inneren Auge des Lesers. Fazit: Für Kinder und jung gebliebene Erwachsene sehr empfehlenswert.
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Seitenzahl: 77
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Das graue Band
Das kleine Haus
Ein verwilderter Garten
Der tapfere Kater
Die Wiese der Elfen
Ein Elfenbaum
Wie in einem Traum
Ein verhängnisvolles Schild
Gefahr für die Elfen
Großmutter weiß Rat
Das Treffen
Ein gemeinsamer Flug
Tim hilft
Nachts auf der Baustelle
Der Morgen danach
Ein Tag am See
Trolle ärgert man nicht!
Architekten auf Abwegen
Die schöne Fee
Ein Schatz zur rechten Zeit
In der Autofalle
Der Dank der Elfen
Erwachsene unter sich
Ein Abschied?
Das kleine Reh trat vorsichtig aus dem Wald hervor. Es schaute nach links, dann nach rechts und schließlich hob es seine Nase in den Wind und prüfte ob da nicht ein fremder Geruch in der Umgebung war. Schritt für Schritt ging es langsam auf die kleine Wiese und begann ein paar Gräser zu fressen. Die Ohren gingen immer hin und her und mit einem Mal hörte es ein fernes Brummen. War da eine Biene in der Nähe? Das Brummen wurde immer lauter und nun sah das Reh ein kleines weißes Auto auf der Straße, welche die Wiese begrenzte, entlang fahren. Wie erstarrt blieb es stehen.
Pauline, ein kleines, acht Jahre altes, Mädchen mit roten Haaren und vielen Sommersprossen im Gesicht, saß auf dem Rücksitz des Autos und schaute auf die Bäume, die am Auto vorbei sausten. Stand da nicht gerade ein kleines Reh auf der Wiese neben ihr? Schnell drehte sie sich um und winkte dem Reh zu, das nun schnell im Wald verschwand, während es im Autofenster immer kleiner wurde. Als sie wieder nach vorn sah blieb ihr Blick am Pferdeschwanz ihrer Mutter hängen, die das Auto fuhr. Ein graues Band hielt den Pferdeschwanz zusammen, genau in der Farbe, welche auch die Straße vor und hinter ihnen hatte.
Grau war sowieso die Lieblingsfarbe ihrer Mutter. Es gab so viele Farben und die Erwachsenen beschränkten sich auf ein paar Grautöne und höchstens mal auf ein freches Anthrazit. Ihre Mutter leitete die Verkaufsabteilung eines großen Lebensmittelkonzerns und telefonierte auch während der Fahrt. Sie hatte das Reh bestimmt nicht gesehen. Sie bestellte gerade ein paar Kartons Marmelade. Erdbeermarmelade, die liebte Pauline.
Die beiden waren auf dem Weg zu Paulines Großmutter, die in einem Dorf an einem See lebte und wo Pauline den Sommerurlaub verbringen würde. Die Mutter würde weiter arbeiten, zusammen hatten sie noch nie Urlaub gemacht solange sich Pauline zurückerinnern konnte. Genauso wenig konnte sich Pauline an ihren Vater erinnern der ihre Mutter schon kurz nach Paulines Geburt verlassen hatte.
Pauline liebte ihre Großmutter, aber noch mehr liebte sie es im Dorf herum zu toben und mit den Tieren zu spielen. In der Stadt musste sie sich immer benehmen und Tiere durfte sie dort noch nicht mal streicheln. Immer musste sie gut angezogen bleiben, nie durfte sie sich schmutzig machen. Im Dorf war es egal wie sie die Haare trug. Im letzten Jahr war sie in ein Schlammloch gefallen und so vollkommen mit Schlamm bedeckt zu ihrer Großmutter zurück gekommen. Diese hatte nur gelacht und Pauline mit dem Gartenschlauch sauber gespritzt. Das war für beide ein großer Spaß gewesen, ihre Mutter wäre wahrscheinlich umgefallen, wenn sie es gesehen hätte dachte Pauline.
Immer weiter fuhr das kleine Auto nach Norden und immer flacher wurde das Land. Die Mutter telefonierte immer noch. Pauline konnte sich nicht daran erinnern, wann die Mutter angefangen hatte zu telefonieren. Schon auf dem Weg zum Auto, oder erst nach dem Einsteigen? Die Mutter arbeitet eigentlich fast immer und sie beide hatten selten mal einen Moment wo sie ungestört gewesen wären. Immer dieses blöde Telefon, dachte Pauline. Sie nahm sich eines der Bücher, das die Mutter ihr geschenkt hatte und las von einem kleinen Kater, so wie der welcher bei ihrer Oma lebte.
Auch auf den See freute sie sich. Im letzten Jahr hatte sie mit der Großmutter schwimmen gelernt und in der Stadt hatte sie in der Schule im Schwimmbad geübt. Sie wollte nun der Oma zeigen, wie gut sie schon schwimmen konnte. Waren sie den immer noch nicht da? Pauline schaute vom Buch auf und nach vorn. Da sah sie schon den Kirchturm des Dorfes vor sich. Gleich würde sie da sein. Sie schloss das Buch und legte es zu den anderen, ab jetzt war Ferienzeit und nicht mehr Buchzeit.
Langsam bog das Auto an der Kirche des Dorfes ab, in die kleine Straße an deren Ende das Haus der Großmutter lag. Vor dem Haus hielt das Auto und die Mutter hupte zweimal, damit Paulines Großmutter vor das Haus kam. "Meine Mutter hat es wieder mal eilig." dachte sich Pauline und machte den Sicherheitsgurt ab.
Die kleine grauhaarige Frau trat vor die Tür und blinzelte in die Sonne. Sie hatte eine Schürze um, vermutlich hatte sie gerade etwas gebacken. Pauline liebte den leckeren Kuchen, den ihre Oma machte. Nun stiegen beide aus dem Auto und Pauline lief auf die Oma zu. Sie umarmten sich beide während die Mutter Paulines Koffer aus dem Auto auslud.
Mit dem Koffer in der Hand kam die Mutter zu den beiden herüber und gab der Großmutter die Hand "Hallo Jutta, bleibst du diesmal auch ein paar Tage bei mir zu Besuch?" fragte die Großmutter doch Paulines Mutter schüttelte den Kopf und sagte "Ich habe so viel zu tun. Ich kann keinen Urlaub machen." Pauline verdrehte die Augen, aber so, dass die Mutter es nicht sehen konnte. Die Großmutter nahm den Koffer und die beiden Erwachsenen verabschiedeten sich.
Es hatte keine fünf Minuten gedauert und das Auto fuhr schon wieder in Richtung Stadt zurück. "Vermutlich telefoniert meine Mutter schon wieder." dachte sich Pauline als sie nun mit der Großmutter in das Haus hinein ging. Im Haus roch es nach leckerem Apfelkuchen, den die Großmutter gerade aus dem Backofen geholt hatte und der auf dem Tisch in der Küche stand.
Zusammen gingen sie zuerst in Paulines Zimmer am Ende des Flures und stellten den Koffer vor das Bett. Danach setzten sich Pauline und die Großmutter in die Küche zu dem noch warmen Kuchen. Die Großmutter hatte Kakao für sie beide gemacht, den sie sich zusammen mit dem Apfelkuchen schmecken ließen.
"Ich habe unterwegs ein Reh gesehen." begann Pauline die Unterhaltung und bemerkte dann sofort, dass der kleine Kater der Großmutter durch die angelehnte Küchentür herein kam. "Hallo Peter." sagte sie und der Kater setzte sich wie immer auf den Küchenstuhl neben ihr. Sie kraulte ihn am Kopf und er begann zu schnurren. "Ich habe dir schon deine Sachen heraus gelegt." sagte die Großmutter.
Als der Kuchen aufgegessen war ging Pauline auf ihr Zimmer. Die Sachen die ihre Mutter in den Koffer gepackt hatte würden da bestimmt wie immer drin bleiben. Ihre Großmutter hatte schon Paulines Urlaubssachen in den Schrank geräumt. Nun zog sie sich erst mal um.
Die Stadtsachen kamen in den Schrank und die Dorfsachen wurden angezogen. Die blaue Latzhose mochte Pauline ganz besonders, ihre Mutter konnte diese Sachen nicht ausstehen und in der Stadt musste Pauline immer fein angezogen aus dem Haus gehen. Hier spielte es keine Rolle, dass da schon Flicken auf den Knien waren und der Hosensaum ganz ausgefranst war.
Pauline machte noch die Schleife auf, die ihren Pferdeschwanz zusammen hielt, und kämmte sich erst mal mit der Bürste die langen roten Haare. Mit den neuen bunten Schleifenbändern ging sie zur Großmutter in die Küche und lies sich zwei Zöpfe von ihr flechten.
So angezogen und mit den Zöpfen konnte der Urlaub auf dem Dorf beginnen. Kater Peter schnappte sich eines der Bänder und zog es unter den Tisch. Die Großmutter musste es ihm erst abjagen, während Pauline den Zopf festhielt, damit er nicht wieder aufging.
Die Großmutter jagte den Kater um den Tisch und Pauline hielt sich mit der einen Hand den Zopf und mit der anderen den Bauch vor Lachen, bis die Großmutter das Band hatte und den Zopf fertig gebunden hatte. So hatte sich Pauline den Urlaub vorgestellt und es ging schon am ersten Tag richtig gut los. Schade nur, dass ihre Mutter nicht hier war.
Nachdem die Zöpfe fertig geflochten waren wollte Pauline so schnell wie möglich aus dem Haus. Sie öffnete die Haustür und die Großmutter rief ihr aus der Küche zu "Um sechs gibt es Abendbrot." Pauline rief ein einfaches "Ja" zurück und war schon aus dem Haus. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und sie lief den kleinen Feldweg neben dem Haus in Richtung See.
Hinter dem Haus begann eine große Wiese mit ein paar Apfelbäumen, von denen hatte die Großmutter bestimmt die Äpfel für den Kuchen geerntet. Als Pauline über die Wiese gelaufen war kam sie zu ihrem Lieblingsplatz. Zwischen der Wiese und dem Seeufer lag ein alter verwilderter Garten mit einer verfallenen Scheune.