Pauline und die Nixe - Uwe Goeritz - E-Book

Pauline und die Nixe E-Book

Uwe Goeritz

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Beschreibung

"Pauline und die Nixe" Pauline ist gerade neun Jahre alt geworden, als ein nächtlicher Hilferuf ihrer Freunde, der Elfen, sie erreicht. Irgend jemand verschmutzt den Badesee in dem die Nixe Gisela wohnt. Pauline und Tim machen sich in der Nacht heimlich auf den langen Weg in das Dorf von Paulines Großmutter. Können sie den Verursacher der Verschmutzung finden und Gisela helfen? Eine kleine Geschichte die mit spaßigen Dialogen und Bildern für Lebendigkeit und besondere Nähe zum Geschehen sorgt. Detailreiche Beschreibungen erschaffen ein besonders plastisches Bild vor dem inneren Auge des Lesers. Fazit: Für Kinder und jung gebliebene Erwachsene sehr Empfehlenswert.

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Seitenzahl: 78

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Inhalt

Ein kleiner Streit

Ein Ruf in der Nacht

Der weite Weg

Eine lustige Bahnfahrt

Eine verzweifelte Suche

Endlich bei Oma

Auf der Wiese

Giselas Not

Ein stinkender See

Wo kommt das her?

Drei Bäche

Die Probe

Eine heiße Spur?

Ärger im Anmarsch?

Badetag

Die Seeschlange

Eine Suche auf dem Feld

Monikas Entscheidung

Ein Bauer denkt um

Klare Sachen

Der fröhliche Fisch

Der Umzug

Neue Freunde

Ein neues Zuhause

Ein Kleiner Streit

Der kleine Stern schaute von oben durch das geöffnete Fenster der Dachgeschosswohnung und sah das schlafende Mädchen dort im Bett liegen. Der Wind strich durch dieses Fenster und blähte die Gardinen, wie Segel auf einem Boot. Von Zeit zu Zeit drehte sich das Mädchen im Schlaf auf die andere Seite und man sah die roten Haare, durch die ebenfalls der Wind strich.

Pauline wachte auf und setzte sich an den kleinen Schreibtisch, der direkt am Fenster stand. Sie schaute auf die schlafende Stadt unter sich, den Bahnhof, die Straße und die Bäume im Park. Wenn sie nach oben schaute sah sie auch den Stern, vor den sich gerade der Mond schob und durch dessen Licht das Funkeln des kleinen Sterns verdeckt wurde.

Morgen war ihr neunter Geburtstag. Konnte sie deshalb so schlecht schlafen? Sie schaute auf die leuchtenden Zahlen ihres Weckers. Es ging auf ein Uhr, also hatte sie ja jetzt schon Geburtstag. Was sie wohl als Geschenk bekommen würde? Sie legte sich wieder in ihr Bett und versuchte weiter zu schlafen.

Der Mond war am Stern vorbei gezogen und nun konnte der Stern wieder nach unten schauen. Das Mädchen schlief jetzt etwas ruhiger und auch der Wind hatte nachgelassen.

Noch bevor der Wecker klingeln konnte wurde die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet. Ihre Mutter stand, mit einem kleinen Kuchen in der Hand, in der Tür. Hinter ihr standen Tim und sein Vater. Im Herbst waren Rolf und Tim zu ihnen gezogen und das Weihnachtsfest hatten sie schon, wie eine richtige Familie, zusammen gefeiert. Tim war genauso alt wie sie und sie gingen jetzt auch auf die gleiche Schule. Pauline richtete sich in ihrem Bett auf und rieb sich die Augen. "Alles Gute zum Geburtstag." riefen die Drei von der Tür aus und dann musste Pauline die Kerze auf dem Kuchen auspusten.

Beim Frühstück packte Pauline zuerst mal die Geschenke aus. Eine Puppe war dabei und ein Kater aus Plüsch. Er erinnerte sie an den Kater Peter, der bei ihrer Großmutter auf dem Land lebte. "Den habe ich dir geschenkt." sagte Tim vom Tisch aus. Pauline kam zum Tisch und bedankte sich für die Geschenke, bevor sie anfing zu essen.

Rolf begann "Wenn in der nächsten Woche die Ferien beginnen werden wir alle in den Süden fliegen und zusammen dort Urlaub machen." "Warum machen wir den dieses Jahr nicht bei meiner Oma Urlaub, wie jedes Jahr?" fragte Pauline, nachdem sie denn Bissen Brot hastig runter geschluckt hatte. Ihre Mutter erwiderte "Weil wir jetzt als Familie Urlaub machen wollen." "Ich will aber zu Peter und meiner Oma" sagte Pauline trotzig und stampfte mit dem Fuß auf.

"Wir haben doch ganz lange Urlaub. Da können wir auch später noch hin." sagte Tim und Pauline sah ihn mit funkelnden Augen von der Seite an. "Der muss mich auch immer ärgern." dachte sie sich. "Na gut." gab sie kleinlaut zu. Nach dem Essen gingen Tim und Pauline ins Bad und dort boxte sie ihm mit der Hand in die Rippen. "Du sollst mich unterstützen gegen unsere Eltern und nicht die Eltern gegen mich." sagte sie.

Lachend hielt sich Tim die Seite und antwortet ihr, die Zahnbürste aus dem Mund nehmend, "Das mache ich doch, aber im Süden ist es richtig schön warm. Da können wir im Meer baden. Warst du schon mal am Mittelmeer?" Pauline schüttelte den Kopf "Da ist es toll. Vertraue mir." antwortete Tim und putzte sich weiter die Zähne.

"Hilfst du mir mit den Zöpfen?" fragte Pauline, während sie sich vor dem Spiegel einen der Zöpfe flocht. "Na klar." antwortete Tim, wischte sich den Mund ab und griff sich eines von den Bändern mit den Schmetterlingen darauf. "So wie damals bei den Elfen im Dorf. Erinnerst du dich?" fragte er. Sie nickte, heute wollte sie ganz besonders schön aussehen, denn heute würden bestimmt viele in der Schule gratulieren kommen.

Ein Ruf in der Nacht

Der letzte Schultag war vorüber und nun begann die Ferienzeit. Pauline warf den Ranzen in die Ecke. Den würde sie ein paar Wochen nicht mehr brauchen. Tim kam in ihr Zimmer und wollte ihr beim Koffer packen helfen, doch der stand schon lange gepackt in der Ecke. "Wie ist das denn da so im Urlaub?" fragte Pauline. Tim erzählte vom Meer, den weißen Stränden und den Delfinen. Zusammen saßen sie auf dem Bett und Tim zeigte ihr ein paar Fotos von seinem letzten Urlaub dort.

Die Delfine gefielen ihr besonders gut und sie war nun schon etwas versöhnter mit dem Gedanken an den Urlaub im Süden. Später, als Tim gegangen war, packte Pauline den Rucksack ein und stellte ihn zum Koffer. Ein neues Tagebuch für ihre Abenteuer hatte sie sich gestern von ihrem Taschengeld gekauft und packte es oben drauf. Sie sah zu ihrem Tagebuch vom letzten Urlaub, das im Regal stand und strich mit der Hand darüber. Ein anderes Buch, das daneben stand, wollte sie im Flugzeug lesen. Sie nahm es aus dem Regal und legte es auf den Rucksack.

"Mal sehen wie das da so ist." dachte sie sich, bevor sie ins Bad ging, um sich für die Nacht vorzubereiten. Sie traf Tim auf dem Flur und sagte zu ihm "Aber danach fahren wir zu Oma und Peter!" "Na klar." sagte Tim und nickte.

Pauline versuchte schnell einzuschlafen. Am nächsten Tag gegen Mittag würde das Flugzeug starten. Der Schlaf wollte aber vor lauter Aufregung nicht zu ihr kommen. Sie wälzte sich hin und her. Plötzlich schreckte sie auf. Da war eine Stimme, ganz leise war sie zu hören. Wo kam diese den her? Sie schaute sich um aber nichts war zu sehen. Kam sie durch das offene Fenster von der Straße herein?

Pauline schaute aus dem Fenster, doch alles war ruhig. Niemand war da. Da war die Stimme wieder "Pauline, hilf uns." war ganz deutlich zu hören. Die Botschaft war also wirklich für sie bestimmt, aber wo kam diese Nachricht her?

Auf dem Nachttisch sah Pauline ein seltsames Licht. Sie stand auf und schaute nach. Der Anhänger, den ihr die Elfen im letzten Lahr geschenkt hatten, leuchtete und aus ihm heraus kam auch diese Stimme. Spiegelte sich das Mondlicht etwa darin? Oder woher kam das Leuchten? Sie legte ihre Hand darüber, aber das seltsame Licht blieb.

Sie nahm den Anhänger und schlich leise aus dem Zimmer zu Tim. Der saß auch im Bett und hatte ebenfalls seinen Anhänger in der Hand. "Hast du das auch gehört?" fragte sie leise und er nickte. "Wir müssen uns auf den Weg machen. Jetzt, mitten in der Nacht." sagte er. "Wir ziehen uns an und gehen dann gleich los."

Eilig zogen sie sich an und suchten die letzte Sachen zusammen. Pauline legte das Buch in den Rucksack, dann nahm sie ihn auf die Schultern und schrieb einen Zettel, mit einen kurzen Erklärung für die Mutter. Sie schrieb "Liebe Mutti, wir fahren zur Oma aufs Land. Deine Pauline." Dann legte sie den Zettel auf den Nachttisch. Tim ging in die Küche und holte noch ein paar Vorräte aus dem Küchenschrank und tat sie in seinen Rucksack. Als Pauline die Tür zum Flur öffnete fegte ein Windstoß das Blatt vom Nachttisch und wehte es unter das Bett. Leise schloss sie die Tür wieder und bemerkte nicht, dass ihr Nachricht nicht mehr da war.

Die beiden Kinder trafen sich im Flur an der Wohnungstür. Es war jetzt 23:00 Uhr und die Eltern schliefen schon lange. Leise schloss Tim die Tür auf und mit den Schuhen in der Hand schlichen sie sich aus der Wohnung. Tim schloss ab, dann stellten sie die Rucksäcke und Schuhe auf der Treppe ab und setzten sich noch einmal kurz auf die oberste Stufe.

Der weite Weg

Sie schauten sich an. Zusammen saßen sie auf der Stufe und zogen sich die Schuhe an. "Wie geht es jetzt weiter?" fragte Pauline. Tim zog sein Telefon aus der Tasche und gab das Dorf der Oma als Ziel in ein Programm zum Anzeigen von Bahnfahrplänen ein. Einen Augenblick später sagte er "In einer halben Stunde fährt unser Zug, wir müssen uns also beeilen. Ich habe mein Urlaubsgeld dabei, damit können wir die Fahrt bezahlen."

An Geld hatte Pauline gar nicht gedacht. Sie sah ihn dankbar an, während er aufstand und sie bei der Hand nahm. Er zog sie auf die Beine, sie nahmen die Rucksäcke auf und dann stiegen sie langsam sowie leise die Treppe hinunter. Als sie auf der Straße standen schauten sie noch einmal nach oben, aber die Fenster ihrer Wohnung waren immer noch dunkel. Ihr Aufbruch war also unbemerkt geblieben. Jetzt mussten sie sich beeilen.