Familie mit Herz 122 - Heide Prinz - E-Book

Familie mit Herz 122 E-Book

Heide Prinz

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Beschreibung

Als Svenja ihr Jawort spricht, hat sie vor Aufregung feuchte Hände, weil sie glaubt, jeder der anwesenden Gäste müsse ihr von der Stirn ablesen können, dass sie soeben einen Meineid leistet.
Denn Svenja heiratet Pitt nicht aus Liebe - ihre Ehe ist ein Geschäft, festgelegt in einem Vertrag, der verlangt, dass jedes Gefühl ausgeschlossen wird. Wenn sie Pitt in den nächsten zwei Jahren ein Kind schenkt, erhält sie eine Million dafür.
An ihrem Hochzeitstag können Svenja und Pitt Holzner die ganze Geschichte noch nüchtern und rein verstandesmäßig sehen. Doch einige Monate später, als Svenja die ersten zarten Bewegungen ihres Babys unter ihrem Herzen spürt, weiß sie, dass sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat: Ein Kind lässt sich nicht mit Geld bezahlen ...


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Seitenzahl: 115

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Das Millionen-Baby

Vorschau

Impressum

Das Millionen-Baby

Wahrer Roman um den gekauften Kindersegen

Von Heide Prinz

Als Svenja ihr Jawort spricht, hat sie vor Aufregung feuchte Hände, weil sie glaubt, jeder der anwesenden Gäste müsse ihr von der Stirn ablesen können, dass sie soeben einen Meineid leistet.

Denn Svenja heiratet Pitt nicht aus Liebe – ihre Ehe ist ein Geschäft, festgelegt in einem Vertrag, der verlangt, dass jedes Gefühl ausgeschlossen wird. Wenn sie Pitt in den nächsten zwei Jahren ein Kind schenkt, erhält sie eine Million dafür.

An ihrem Hochzeitstag können Svenja und Pitt Holzner die ganze Geschichte noch nüchtern und rein verstandesmäßig sehen. Doch einige Monate später, als Svenja die ersten zarten Bewegungen ihres Babys unter ihrem Herzen spürt, weiß sie, dass sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat: Ein Kind lässt sich nicht mit Geld bezahlen ...

Jedes Mal, wenn einer der kahlen Äste der nahe beim Haus stehenden Kastanie gespenstisch an ihrer Fensterscheibe entlang streifte, schreckte Svenja Lilienthal zusammen.

Es hörte sich an, als begehre jemand leise Einlass. Svenja saß mit einem aufgeschlagenen Buch auf den angewinkelten Knien in die Sofaecke hineingekuschelt und versuchte, beim Lesen abzuschalten. Nach einem anstrengenden Arbeitstag gab es für sie nichts Erholsameres, als sich bei einem guten Roman zu entspannen.

Heute hatte Svenja allerdings Mühe, sich auf ihre Lektüre zu konzentrieren. Schuld daran war wahrscheinlich der Herbststurm, der ums Haus toste. Er rüttelte an allem, was irgendwie beweglich war, und verursachte damit völlig ungewohnte, mitunter recht geheimnisvolle Geräusche, die der Fantasie reichlich Nahrung boten.

Nachdem Svenja zum dritten Mal denselben Absatz durchgelesen und dessen Sinn immer noch nicht erfasst hatte, gab sie das Lesen auf.

Sie schlug das Buch energisch zu und legte es beiseite.

Es war zwecklos, sich so unkonzentriert weiter durch den dicken Wälzer kämpfen zu wollen. Mehr als nach Lesen wäre ihr im Moment ohnehin nach Unterhaltung oder wenigstens nach einem Zuhörer gewesen.

Doch Svenja lebte allein. Sie teilte ihre gemütliche Zweizimmerwohnung weder mit einem Menschen noch mit einer kuscheligen Katze oder einem Hund, dem sie kleine Kunststücke hätte beibringen können. Sie besaß nicht einmal einen lebenden Mitbewohner in der Art eines stummen Goldfisches oder eines zwitschernden Kanarienvogels.

Auch in ihrem zweiunddreißigsten Lebensjahr hatte Svenja den richtigen Mann fürs Leben noch nicht gefunden. Zurzeit war sie gerade wieder solo, nachdem schon vor geraumer Zeit eine wieder einmal hoffnungsvoll begonnene Beziehung aus ähnlichen Gründen wie zuvor gescheitert war.

Und da auch ihre Freundinnen von früher mittlerweile verheiratet oder doch zumindest in festen Händen waren, gab es derzeit privat für Svenja kaum einen Ansprechpartner, wenn sie gelegentlich, so wie auch heute, das Bedürfnis nach Unterhaltung verspürte.

Dabei hätte kaum jemand, der sie näher kannte, ausgerechnet bei Svenja vermutet, dass sie allein lebte. Äußerlich war sie so gar nicht der Typ einer einsamen Frau. Sie war nämlich bildhübsch, wirkte sehr selbstbewusst, war gepflegt, was bei ihrem Beruf – sie war Kosmetikerin – schon Voraussetzung war, und sie wusste, sich stilsicher zu kleiden. Svenja verstand es perfekt, kleine körperliche Mängel, wie jeder andere Mensch sie ebenfalls hat, geschickt zu kaschieren und dafür ihre äußerlichen Vorzüge augenfällig zu betonen. Zu diesen Vorzügen zählte insbesondere ihr langes blondes Haar, dem ein warmer Goldschimmer noch einen ganz besonderen Reiz verlieh. Madonnenhaft in der Mitte gescheitelt, reichte es ihr in glänzenden weichen Wellen bis zur Hüfte.

Ein weiteres Plus waren ihre tiefblauen Augen mit den langen seidigen Wimpern, die auch ohne zusätzliche kosmetische Behandlung schon ausdrucksstark genug gewesen wären. Darüber hinaus hatte sie eine klassisch gerade Nase, schön geschwungene volle Lippen und eine überaus helle zarte Haut. Gerade die Harmonie ihrer Gesichtszüge und das porzellanhaft Zarte gaben ihrem Gesicht etwas ungemein Anziehendes.

Sie war zwar nicht unbedingt eine Anhängerin des aktuellen Fitnesstrends, aber mit regelmäßigen Gymnastikübungen zu Hause und dazu noch gesunder Ernährung versuchte sie, sich doch fit und ihren schlanken Körper in Form zu halten.

Auf einen Nenner gebracht, war sie ein Typ, den ein Mann einfach nicht übersehen konnte.

Dass Svenja trotz dieser ins Auge fallenden äußerlichen Vorzüge auch zu Beginn ihres vierten Lebensjahrzehnts den Mann immer noch nicht gefunden hatte, mit dem sie ihr Leben gern geteilt hätte, war einer gewissen blauäugigen Einstellung in ihren frühen Jugendjahren zuzuschreiben.

Noch nicht genug auf das wirkliche Leben vorbereitet, hatte sie seinerzeit blind jenen geglaubt, die ihr prophezeit hatten, dass sie mit ihrem Aussehen eines Tages gewiss einen reichen Mann an Land ziehen würde.

Dazu gehöre nichts weiter als ein bisschen Geduld, da wirklich wohlhabende Männer dünn gesät seien, hatte man ihr eingeredet.

Menschen, von denen Svenja geglaubt hatte, die müssten es wissen, hatten ihr geraten, sich davor zu hüten, voreilig romantischen Schwärmereien nachzugeben und ihr Herz an zwar hübsche, aber arme Männer zu hängen.

Gerade Fehler dieser Art seien später nur noch schwer rückgängig zu machen, hatte man sie gewarnt.

Welche unbedarfte junge Frau auf der Schwelle zum Erwachsenwerden wäre von derartigen Ratschlägen reifer Mitmenschen schon unbeeindruckt geblieben? Konnte jemand es ihr verübeln, dass sie eine gewisse Zeit lang tatsächlich ihr einziges Kapital – ihre Schönheit – in die Waagschale geworfen hatte, um auf diese Weise zu einem gesicherten, luxuriösen Leben zu kommen?

Schließlich hatte ihre außergewöhnliche Attraktivität bereits während ihrer Schulzeit so manchen ihrer heranwachsenden Klassenkameraden in Unruhe versetzt ...

Dass bei diesem gezielten Einsatz ihres Aussehens Enttäuschungen nicht ausbleiben konnten, war damit beinahe schon vorprogrammiert gewesen. Nach und nach hatten sie zu immer mehr Ernüchterung bei der anfangs so naiven Svenja geführt. Ganz allmählich hatte sie erkennen müssen, dass zu viel Schönheit auch ein Fluch sein konnte.

Svenja, die aus Unwissenheit in jungen Jahren demgegenüber ziemlich leichtgläubig gewesen war, was Männer ihr erzählt hatten, erkannte schließlich auch die Kehrseite der Medaille. Um bei ihr landen zu können, hatte ihr so mancher Mann, ohne mit der Wimper zu zucken, das Blaue vom Himmel vorgelogen.

Die Erfahrung hatte Svenja dann gelehrt, dass gerade die Märchenprinzen mit den dicken Brieftaschen in der Regel bereits verheiratet waren. Sie hatten entweder nur ein flüchtiges Abenteuer oder eine attraktive Dauerfreundin für heimliche Stunden gesucht. Leider hatte sich das in einigen Fällen erst herausgestellt, nachdem Svenja ihnen schon auf den Leim gegangen war.

Auf diese Weise hatte Svenja seelisch Verletzungen davongetragen, die sie männlichen Beteuerungen gegenüber zunehmend misstrauisch hatte werden lassen.

Mit der Zeit fühlte sie sich wie zwischen zwei Mühlsteinen geraten. Während ihr Herz sich nach Liebe sehnte, riet ihr Verstand mahnend zur Vorsicht, sobald ein Mann ihr wieder einmal seine Liebe gestand. Doch mit ihrem inzwischen erworbenen Misstrauen verbaute sie sich so manche echte Chance auf ein vielleicht mögliches kleines Glück.

In diesem Zwiespalt der Gefühle hatte Svenja, ohne dass sie sich recht erklären konnte, wo die Jahre geblieben waren, ihr viertes Lebensjahrzehnt angebrochen.

Während ihre ehemaligen Schulkolleginnen eine nach der anderen geheiratet hatten und manche von ihnen nun schon mehrfach Mütter waren, war Svenja immer noch solo. Inzwischen war sie davon überzeugt, dass sich daran auch wohl nichts mehr ändern würde. Im Gegensatz zu ihren mittlerweile schon wieder geschiedenen Freundinnen blickte sie nur auf Enttäuschungen zurück, die wenigstens auf keinen ehelichen Missgriff zurückgeführt werden mussten. Und dabei sollte es ihrer Meinung nach auch bleiben.

Zwar hatten ihre Erfahrungen aus Svenja keinen unleidlichen, verbitterten Menschen machen können, aber an einem trostlosen Herbstabend wie dem heutigen konnte die Einsamkeit auch einer lebensbejahenden Frau wie ihr beträchtlich zusetzen.

Ehe sie in dieser Stimmung nun aber noch in Depressionen verfiel und intensiv darüber nachzugrübeln begann, was sie in ihrem Leben denn wohl so grundfalsch gemacht haben mochte, dass all ihre Beziehungen letztlich im Sande verlaufen waren, entschloss sich Svenja dazu, sich dann doch lieber abzulenken.

Eben noch voller melancholischer Gedanken, fasste sie ganz spontan den Entschluss, sich stattdessen lieber den Wind um die Nase wehen zu lassen. Gegen launisches Herbstwetter gab es schließlich die entsprechende Kleidung.

Trotz des ungemütlichen Wetters, das sie draußen recht unfreundlich empfing, brach Svenja schon wenige Minuten später zu einem abendlichen Rundgang um den Häuserblock auf, der ihre trüben Gedanken verscheuchen sollte.

♥♥♥

Die Hände tief in den Taschen ihres dunkelblauen Regenmantels vergraben, den dicken Schal mehrfach um den Hals geschlungen, an den Füßen gelbe Gummistiefel, so trotzte Svenja dem Wetter.

Als es nun auch noch richtig zu regnen begann, fing die Sache an, ihr Spaß zu machen. Während ihr der kalte Wind entgegenpustete und der Regen ihr ins Gesicht peitschte, wurde sie richtig vergnügt. Das war doch mal etwas anderes, als zu Hause in der warmen Wohnung Trübsal zu blasen!

Eigentlich sollte ich so etwas viel öfter tun, dachte Svenja.

Kurz entschlossen dehnte sie ihren Spaziergang weiter als ursprünglich geplant aus. Sie ging bis dorthin, wo das alte Vorstadtviertel begann, das trotz der Neuerungen im angrenzenden Bezirk bisher noch der Abrissbirne getrotzt hatte.

Ihr Weg führte an einer Gastwirtschaft vorüber, aus der laute Stimmen bis auf die Straße hinaus zu hören waren. Offenbar wurde da drinnen heftig diskutiert. Die Wirtschaft nannte sich schlicht und wenig poetisch Bei Kalle.

Svenja bekam plötzlich Appetit auf einen heißen Grog. Warum hatte sie nur die Gummistiefel angezogen? Ihre Sportschuhe mit den dicken Profisohlen hätten auch keine Nässe durchgelassen. Mit denen hätte sie jetzt aber wenigstens ohne Skrupel das Gasthaus betreten können. Doch dort wie ein Bauarbeiter in den derben Gummistiefeln aufzukreuzen, das traute sie sich nicht.

Aber dann sagte sich Svenja, dass Gummistiefel an den Füßen in einer Vorstadtkneipe wie dieser, in der sicher nur einfache Leute aus der näheren Umgebung verkehrten, vielleicht überhaupt niemandem auffallen würden. Vornehm ging es da drinnen bestimmt nicht zu.

Also ging sie die paar Schritte zurück und betrat mutig die Gaststube.

Die Kneipe unterschied sich in nichts von anderen, die man trotz des modernen Social Media-Zeitalters voll perfekt designter Bars mit berauschendem Internetauftritt auch heute noch in Altstadtvierteln vorfand und zu denen der Geruch nach abgestandenem Rauch ebenso gehörte wie glanzlose, abgetretene Fußbodendielen.

Rund um den Raum herum verlief eine übermannshohe altersdunkle Wandtäfelung, an der in regelmäßigen Abständen Messinghaken für abgelegte Kleidung angebracht waren. Immer zwei Haken nebeneinander. Die hölzernen Tischplatten waren nicht gestrichen sondern gescheuert, das Messing an der Theke auf Hochglanz poliert.

Am Zapfhahn stand ein kräftig aussehender Wirt, dessen dunkler Haaransatz schon weit nach hinten gerutscht war. Er hatte seine Hemdsärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, was ihm ein unternehmungslustiges Aussehen verlieh. Sein rundes glänzendes, an eine Billardkugel erinnerndes Gesicht zierte zwischen Oberlippe und Nase ein gewaltiger Schnauzbart, dessen Enden wie zu Kaisers Zeiten nach oben gezwirbelt waren.

Svenja legte ihren Mantel gar nicht erst ab, denn sie hatte nicht vor, lange zu bleiben. Nur den Schal streifte sie ab. Nachdem sie ihn zusammengefaltet hatte, stopfte sie ihn achtlos in ihre Manteltasche. Danach fuhr sie sich mit den gespreizten Fingern beider Hände durchs Haar und knetete ein wenig an ihrer Frisur herum, die unter ihrer Kapuze platt gedrückt worden war. Dann hielt sie in dem gut besuchten Schankraum nach einem freien Tisch Ausschau, entschloss sich letztlich aber doch dazu, ihren Grog gleich an der Theke zu trinken und dann wieder zu gehen.

Svenja ließ sich auf einem Hocker an der Schmalseite der Theke nieder.

»Was soll's sein?«, fragte der Wirt mit einem Seitenblick zu ihr hin, während aus dem Zapfhahn Bier in ein Halbliterglas rann.

»Einen Grog, bitte«, antwortete Svenja.

»Einen Grog«, wiederholte der Wirt. »Kommt sofort.« Er grinste Svenja an. »Sie scheinen bei diesem Sauwetter etwas zum Aufwärmen zu brauchen, was?«

»Sie sagen es«, stimmte sie ihm zu und lächelte.

♥♥♥

»Hätte ich vernünftigerweise auch bestellen sollen«, erklang eine männliche Stimme hinter Svenja. Ein schlanker Mann mit einem Bierglas in der Hand – Svenja wusste nicht, wo er so plötzlich hergekommen war – trat neben sie. »Darf ich?«

Er deutete auf einen hohen Hocker an der Längsseite der Theke, der dem ihren über Eck am Nächsten stand.

»Mich müssen Sie nicht fragen«, konterte Svenja. »Ich bin hier nicht als Platzanweiserin angestellt.«

Der Mann – Svenja taxierte ihn auf Ende dreißig, Anfang vierzig – grinste Svenja an.

Er hatte makellose Zähne, ein lustiges Grübchen im kantigen Kinn und graublaue Augen, die von buschigen Brauen überschattet waren. Sein volles mittelblondes Haar war kurz geschnitten. Er mochte etwa ein Meter achtzig groß sein, vielleicht auch ein paar Zentimeter darüber. Seine sportliche Figur und die geschmeidigen Bewegungen, mit denen er sich jetzt auf den Hocker schwang, ließen darauf schließen, dass er regelmäßiger sportlicher Betätigung nicht ablehnend gegenüberstand.

Der attraktive Fremde stellte sein Bierglas auf dem Rand der Theke ab und fragte sie schmunzelnd: »Haben Sie sich bei diesem Wetter überhaupt hinausgetraut?«

»Na, Sie doch auch«, gab Svenja munter zur Antwort.

»Stimmt. Aber ich bin nicht zu Fuß gekommen wie Sie. So vermute ich jedenfalls.«

Er deutete auf ihren nassen Regenmantel. Sein Blick glitt an ihr herab bis zu ihren Stiefeln hinunter, an denen noch nasse braune Blätter hafteten.

»Ich gehöre zu der ganz sportlichen Sorte«, log Svenja.

Sie fand den Mann sympathisch.

»Keine Angst vor einer bösen Erkältung?«, fragte er.

»Der beuge ich damit vor.« Mit einer raschen Kopfbewegung wies Svenja auf den dampfenden Grog, den der Wirt in diesem Moment vor sie hinstellte.

»Wenn das so ist ... dann bitte für mich auch solch ein Anti-Erkältungsmittel, Kalle«, forderte der Mann den Wirt auf. Er zwinkerte ihm zu. »Aber – Kalle ... einen recht nördlichen, wenn ich bitten darf!«

»Marschiert bereits.« Der Wirt grinste. »Die Hauptsache ist, du kannst danach immer noch den Anlasser in meinem Wagen reparieren, Pitt. Andernfalls berechne ich dir die Getränke doppelt. Und zusätzlich musst du auch noch mit dem Taxi heimfahren, wenn mein Wagen aufgrund deines Versagens immer noch nicht spurt. Überleg dir's also, klar?«

»Hab ich bereits. Schlimmstenfalls kann ich den Anlasser auch morgen noch reparieren. Aber wenn du mir deswegen die Getränke doppelt berechnen willst, dann hetz ich dir das Gewerbeamt auf den Hals. Oder wer auch immer für überhöhte Preise zuständig ist«, fügte er frotzelnd hinzu.

»Das würde ich dir tatsächlich zutrauen!« Der Wirt lachte.