Familie mit Herz 71 - Heide Prinz - E-Book

Familie mit Herz 71 E-Book

Heide Prinz

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Beschreibung

Sie hat viele Träume, die schöne Beatrice Hachfeld. Einer davon ist es, Marians Frau zu werden und mit ihm eine Familie zu gründen. Doch gerade dieser Traum wird wohl niemals in Erfüllung gehen - denn Marian ist verheiratet, und eine Scheidung kommt für ihn nicht infrage.
Doch Beatrice will wenigstens ein kleines Stück vom Glück für sich retten. Und so beschließt sie - ohne Marians Wissen - die Pille abzusetzen. Ja, sie will wenigstens ein Kind von dem geliebten Mann. Danach will sie ihn verlassen und ein neues Leben allein mit ihrem Baby beginnen ...

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Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhalt

Cover

Impressum

Zwei sind noch keine Familie

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: pink panda / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9583-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Zwei sind noch keine Familie

Muss Beas Tochter ohne Vater aufwachsen?

Von Heide Prinz

Sie hat viele Träume, die schöne Beatrice Hachfeld. Einer davon ist es, Marians Frau zu werden und mit ihm eine Familie zu gründen. Doch gerade dieser Traum wird wohl niemals in Erfüllung gehen – denn Marian ist verheiratet, und eine Scheidung kommt für ihn nicht infrage.

Doch Beatrice will wenigstens ein kleines Stück vom Glück für sich retten. Und so beschließt sie – ohne Marians Wissen – die Pille abzusetzen. Ja, sie will wenigstens ein Kind von dem geliebten Mann. Danach will sie ihn verlassen und ein neues Leben allein mit ihrem Baby beginnen …

Wie war sie nur in diese fatale Situation geraten? Gehetzt schloss Beatrice Hachfeld die Tür ihres Hotelzimmers auf, huschte hinein und ließ sich erschöpft in den nächsten Sessel fallen.

Mein Gott, dachte sie, ich habe mich vor dem Mann unsterblich blamiert! Was muss der jetzt von mir denken? Zweiunddreißig Jahre alt bin ich nun und habe mich benommen wie ein unreifer Teenager. Und das ausgerechnet in den Armen eines Mannes, den ich in regelmäßigen Abständen Wiedersehen werde. Wiedersehen muss!

Denn Henning Meerbusch gehörte zu den besten Kunden der Firma EUROCOMP, Computertechnik. Und sie, eine Angestellte dieser Firma, hatte ihren Chef zu allen Fachmessen im Inland zu begleiten. Diesmal war es die Hannoversche Messe gewesen.

Es musste schon viel zusammenkommen, bis Trixi, wie Beatrice von ihren Freunden genannt wurde, einmal die Kontrolle über sich verlor.

Was war es diesmal gewesen? Die vollständige Antwort musste lauten: der Reiz des Spiels mit dem Feuer, eine gelockerte Stimmung, Alkohol – und eine gehörige Portion Frust.

Jawohl, dachte Trixi grimmig: Frust! Und an dem ist einzig und allein Marian schuld!

Schon seit Längerem spürte sie, dass es an der Zeit war, Bilanz in ihrer Beziehung zu Marian Neumeister zu ziehen. Doch bisher hatte Trixi sich immer wieder erfolgreich davor gedrückt.

Warum dann nicht heute Abend Bilanz machen, zurechtrücken, was schieflief? Schlechter konnte ihre Stimmung davon keinesfalls werden. Düster genug war sie ja bereits.

Was mochte in eben diesem Augenblick Henning Meerbusch von ihr denken? Wofür hielt er sie nun? Für eine naive Göre? Oder gar für eine – alte Jungfer? Bestimmt versuchte er bereits, sie schnellstmöglich zu vergessen!

Wie nach jeder Messe waren auch diesmal die Abschlüsse in fröhlicher Runde gefeiert worden. Die Stimmung war ausgezeichnet gewesen, und ihr Chef, Herr Römer, war schon ein bisschen beschwipst gewesen, als er Henning Meerbusch, der nicht von Trixis Seite wich, gut gelaunt gedroht hatte, ihn eigenhändig zu erwürgen, sollte er ihm seine beste Mitarbeiterin abwerben.

Henning Meerbusch hatte ihr heftig den Hof gemacht. Auf die Drohung Römers hatte er nur erwidert, dass er Trixi, wäre er nicht bereits verheiratet, nicht als neue Mitarbeiterin an sich binden würde, sondern als Ehefrau.

Sie hatten gescherzt und herumgeflachst. Und irgendwann an diesem Abend war der berühmte Funke übergesprungen und hatte eine Glut entfacht, die sie vermutlich beide nicht gewollt hatten.

Trixi kannte Henning Meerbusch seit vielen Jahren. Wie man Menschen ebenso kennt, denen man hin und wieder begegnet. Auch sonst hatten sie bei solchen Anlässen manchmal miteinander geflirtet. Aber es waren harmlose Flirts gewesen, die niemandem schadeten. Gefahr hatte nie dabei bestanden, denn seit sie sich vor fünf Jahren in Marian Neumeister verliebt hatte, war ihr Interesse an anderen Männern erloschen. Ehrlichkeit und Treue waren für sie die wichtigsten Grundlagen einer Beziehung.

Ja, und das war genau der Punkt! Denn Marian sah das offensichtlich nicht so eng wie sie. Seit fünf Jahren versprach er ihr nun schon, sie zu heiraten und ihren Traum vom Familienglück wahr werden zu lassen. Das Einzige, was der Legalisierung ihrer Beziehung im Wege stand, war – Marians Frau.

Zweimal schon hatte sich Marian von ihr getrennt, wie er Trixi bereits kurz nach ihrer ersten Begegnung erzählt hatte. Sie war also nicht schuld an seinem Ehedilemma. Doch jedes Mal hatte Marians Frau es verstanden, ihm Schuldgefühle einzureden und ihn wieder zurückzuholen. Ihre Gesundheit sei sehr angegriffen. Mit dem Schlimmsten müsse gerechnet werden, wenn die Aufregungen weitergingen. So habe es ihr angeblich der Arzt gesagt. Und daran trüge ganz allein Marian die Schuld.

Daraufhin hatte Marian Trixi mit dem Versprechen vertröstet, er werde nur noch eine Besserung des Gesundheitszustandes seiner Frau abwarten und danach gleich die Scheidung einreichen. Aber diese Besserung ließ offenbar jahrelang auf sich warten. Die Scheidung wurde zu einem Silberstreifen am fernsten Horizont. Und irgendwann verlöschte auch dieser.

Es hatte lange gedauert, bis die verliebte Trixi ihren Marian so weit durchschaut hatte, dass ihr klar wurde: Er wollte sich gar nicht scheiden lassen! Wo immer es eine Möglichkeit gab, ging er Schwierigkeiten aus dem Weg. Seine Versprechungen bedeuteten nichts, sondern waren nur Mittel zum Zweck, eine endgültige Entscheidung hinauszuzögern.

Trixi wurde dreißig Jahre alt und ihre Sehnsucht nach Ehe und Familie immer brennender.

Und mittlerweile war sie schon zweiunddreißig, zu alt, um den Traum von einem Kind auf unbestimmte Zeit weiterzuträumen.

Irgendwann in den letzten Wochen war ihr bewusst geworden, dass sie nur noch das triste Leben einer bequemen Dauergeliebten führte, die wochentags – selbstverständlich immer schick gestylt und mit einem Lächeln auf den Lippen, das manchmal mühsam genug war – den Geliebten bei sich empfing. Während die Sonn- und Feiertage der ungeliebten Ehefrau gehörten.

Und mit dieser Erkenntnis hatte sich etwas wie Trotz in Trixi breitgemacht. Dieser mochte auch dazu geführt haben, dass sie heute in den Armen eines flüchtigen Bekannten gelandet war – der außerdem ebenfalls eine Ehefrau hatte …

Schon in dessen Hotelzimmer aber hatte Trixi plötzlich die ernüchternde Feststellung gemacht, dass sie sich nur nach Marian sehnte. Wie elektrisiert war sie aufgesprungen und, ein paar lahme Ausflüchte murmelnd, aus dem Raum geflohen.

Und jetzt lag sie einsam und verzweifelt in ihrem Hotelbett und weinte sich den Frust und die Enttäuschung von der Seele. Sie hatte das Gefühl, dass ihr ganzes Leben in Scherben vor ihr lag. Ihre Träume, Hoffnungen, Sehnsüchte – nichts hatte sich erfüllt.

Würde sie wohl jemals Marians Frau werden?

Nein, niemals!, antwortete ihr Verstand klar und deutlich, und ihr Herz zog sich bei dieser Erkenntnis schmerzhaft zusammen.

Doch dazu, das Leben so weiterzuführen, wie es jetzt verlief, gab es nur noch die Alternative der Trennung. Aber Trixi liebte Marian. Und er liebte sie. Dessen war sie sich sicher. Nur eine Familie würde sie nie mit ihm haben. Konnte sie darauf verzichten? Oder würde sie irgendwann daran zerbrechen?

Marians Frau konnte oder wollte keine Kinder bekommen. Und es hatte Zeiten gegeben, da hatte er Trixi geradezu bedrängt, doch die Pille abzusetzen. Er wollte ein Kind mit ihr. Sie aber wollte zuvor etwas anderes: einen Trauring, damit ihr Baby in der sicheren Geborgenheit einer Familie aufwachsen konnte. Und so hatten sie sich in diesem Punkt nicht einigen können, obwohl sie sich beide ein Kind wünschten.

Trixis Wut auf Marians Unentschlossenheit wuchs. Was wollte sie mit einem Mann, der, wenn es darauf ankam, Stärke zu zeigen, lieber den Weg des geringsten Widerstandes ging?

Und ganz unvermittelt wusste Trixi, was sie tun würde, wie sie sich wenigstens einen Wunsch erfüllen konnte. Sollte sie schon auf den Ehemann verzichten, dann wollte sie wenigstens ein Kind haben, ehe sie dafür zu alt wurde. Aber dieses Kind sollte ihr allein gehören. Sie wollte es mit all ihrer Liebe umgeben und die Verantwortung allein tragen.

Ab sofort würde sie die Pille absetzen – heimlich – und darauf hoffen, dass sie schwanger wurde. Und wenn das je eintreten sollte, was sie sich so sehr wünschte, dann wollte sie Marian verlassen. Dass er Vater wurde, sollte er nicht mehr erfahren.

♥♥♥

Sie flogen am nächsten Morgen mit der ersten Maschine zurück nach München.

Trixi war erleichtert, als das Flugzeug abhob. Henning Meerbusch, der in die entgegengesetzte Richtung musste, hatte sie zu ihrer Erleichterung nicht mehr gesehen. Eine Begegnung wäre ihr auch peinlich gewesen.

Während der Nacht hatte sie nur wenig Schlaf gefunden. Daher legte sie sich nach ihrer Rückkehr erst einmal hin. Tatsächlich schlummerte sie bald darauf ein.

Als am Abend wie üblich Marian zu ihr kam, wirkte Trixi frisch und erholt. Sie hatte sich besonders sorgfältig zurechtgemacht und trug den seidenen Kimono, den Marian ihr zum vergangenen Weihnachtsfest geschenkt hatte.

„Weißt du, dass du heute hinreißend aussiehst, Mücke?“, fragte Marian, während er eine Weinflasche entkorkte.

„Tatsächlich?“ Sie lächelte verführerisch.

Während er mit der einen Hand die Gläser füllte, zog er sie mit der anderen an sich.

„Und wie du duftest!“ Marian stellte die Flasche achtlos weg und schnupperte an ihrem Hals und streifte mit den Lippen über ihre Haut, bis er auf ihrem Mund verhielt.

„Man sollte es nicht für möglich halten, dass man nach fünf Jahren immer noch so verrückt nach derselben Frau sein kann“, flüsterte er erregt.

Trixi, die sich des nahen Endes ihrer Beziehung bewusst war, genoss es, in den nächsten Stunden eine perfekte Geliebte zu sein.

An diesem Abend bedauerte Marian es, heimgehen zu müssen. Er wäre nur zu gern bei ihr geblieben und hätte sie in den Armen gehalten, versicherte er. Und schließlich fügte er sehr ernst hinzu:

„Irgendwann muss Annette nachgeben. Und dann werde ich die Scheidung vorantreiben. Unsere Ehe besteht doch seit Jahren nur noch auf dem Papier. Ich weiß nicht, warum sie trotzdem so krampfhaft an ihr festhält. Es ist doch alles bloß eine Farce, eine Augenwischerei für die Leute. Lange brauchst du gewiss nicht mehr zu warten, bis du meine Frau wirst, Geliebte. Und dann können wir immer zusammen sein, dann hören endlich all die Heimlichkeiten auf.“

An Trixi plätscherten die Worte vorüber, ohne dass sie ihnen irgendeine Bedeutung beimaß. Ähnliche Versprechungen kannte sie nun bereits zur Genüge. Doch heute fühlte sie sich weder gekränkt, noch schöpfte sie neue Hoffnung aus ihnen. Ihr war nur ein bisschen weh ums Herz, wenn sie an die nahe Trennung dachte. Und Marian hatte sich ausgerechnet heute, von ihrer Leidenschaft mitgerissen, wie im siebten Himmel gefühlt und schmiedete bereits gemeinsame Urlaubspläne. Er wollte ein paar Tage mit ihr verreisen.

Trixi fragte nicht danach, was er seiner Frau erzählen würde. Das ging sie nichts mehr an. Bis es so weit war, hoffte sie, würde sie sich längst von ihm getrennt haben. Es würde ihr nicht leichtfallen, denn sie hatte heute wieder allzu deutlich gespürt, wie sehr sie ihn liebte. Doch so ging es nicht weiter! Noch länger wollte sie keine Geliebte sein, keine Frau auf Abruf mehr, mit der man schöne Stunden verbrachte und die man dann sich selbst überließ. Wie auch jetzt wieder!

Ein letzter zärtlicher Kuss, dann entschwand er mit den Worten:

„Bis morgen, Mücke. Ich kann es kaum erwarten, wieder bei dir zu sein. Vergiss mich nicht!“

♥♥♥

In den folgenden Wochen hielt Trixi Marian an einer längeren Leine. Er wurde nicht recht klug aus ihr. Mal war sie eine leidenschaftliche Geliebte. Dann wieder ließ sie ihn wissen, dass sie keine Zeit für ihn habe.

Sollte sie neuerdings launisch geworden sein? So etwas kannte er an ihr doch gar nicht! Oder war sie etwa – krank? Marian begann, sich Sorgen zu machen.

„Du bist so unausgeglichen in letzter Zeit, Mücke“, stellte er eines Abends fest. „Fühlst du dich nicht gut? Bitte sag mir, wenn dir etwas fehlt!“

„Wie kommst du denn auf die Idee?“, tat Trixi erstaunt. „Du hast doch auch mal einen schlechten Tag, oder?“

„Gewiss“, beeilte sich Marian zu versichern. „Aber bei dir kommt das in letzter Zeit so häufig vor! Ich mache mir ernsthaft Sorgen, es könnte mehr dahinter stecken.“

„Wenn es einen Grund gäbe, wärest du der Erste, der ihn erfährt, Liebling“, antwortete Trixi und schmiegte sich an ihn.

In den letzten Tagen war sie tatsächlich nervös gewesen, das stimmte. Und dies in der Tat nicht grundlos. Es hatte damit begonnen, dass ihr in der Früh beim Zähneputzen plötzlich übel geworden war und sie sich übergeben musste. Natürlich war das noch lange kein Beweis für eine Schwangerschaft. Aber es war ein Hoffnungsschimmer.

Trixi hatte ihren Körper und ihre Reaktionen noch ein paar Tage lang beobachtet und sich bei ihrem Frauenarzt angemeldet. Morgen hatte sie nun einen Termin. Sie konnte es kaum erwarten, endlich Gewissheit zu haben.