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Die Luft war eisig, der Schnee gefroren. Und obwohl ihm die Kälte durch die feuchte Kleidung bis ins Mark drang, hatte Godfrey Goodman Schweißperlen auf der Stirn.
Seine Verfolger waren nicht weit hinter ihm, bestenfalls eine Viertelmeile. Es würde ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, Goodmans Spuren zu folgen, denn diese hatten sich tief in den Schnee gegraben.
Reflexhaft tastete die Hand des Schwarzen zu seiner Brusttasche, in die er die tausend Dollar gesteckt hatte. Das Geld war die Prämie, falls er es bis zum Fluss schaffte. Dann gehörten die Dollars ihm und er konnte ein neues Leben beginnen.
Doch mit jedem Meter, den er sich durch die weiße Hölle von Nebraska kämpfte, wurde ihm immer deutlicher bewusst, dass die verschneiten Wälder sein Grab werden würden!
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Seitenzahl: 123
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Im Staub verreckt
Vorschau
Impressum
Im Staub verreckt
von Des Romero
Die Luft war eisig, der Schnee gefroren. Und obwohl ihm die Kälte durch die feuchte Kleidung bis ins Mark drang, hatte Godfrey Goodman Schweißperlen auf der Stirn.
Seine Verfolger waren nicht weit hinter ihm, bestenfalls eine Viertelmeile. Es würde ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, Goodmans Spuren zu folgen, denn diese hatten sich tief in den Schnee gegraben.
Reflexhaft tastete die Hand des Schwarzen zu seiner Brusttasche, in die er die tausend Dollar gesteckt hatte. Das Geld war die Prämie, falls er es bis zum Fluss schaffte. Dann gehörten die Dollars ihm und er konnte ein neues Leben beginnen.
Doch mit jedem Meter, den er sich durch die weiße Hölle von Nebraska kämpfte, wurde ihm immer deutlicher bewusst, dass die verschneiten Wälder sein Grab werden würden!
Noch aber gab er nicht auf. Er war der Sklaverei des Südens nicht entkommen, um sang- und klanglos von der Bühne des Lebens abzutreten. Auch wenn er im Norden kein geachteter Mann war und so manche Arbeit wegen seiner Hautfarbe nicht bekam, so hatte man seine Anwesenheit dennoch akzeptiert. Und diese tausend Dollar konnten dafür sorgen, dass er sein Ansehen steigerte.
Hin und wieder hörte Goodman Schüsse und das infernalische Bellen von Hunden. Seine Häscher wollten ihn einschüchtern und seine Kräfte zum Erlahmen bringen, doch der Fluss war höchstens noch zwei Meilen entfernt. Gelangte er ans andere Ufer, würde dieser Mann namens Foucheaux sein Versprechen einlösen und ihn mit den Dollars ziehen lassen.
Godfrey Goodmans Finger waren steif vor Kälte; seine Arme und Beine schmerzten bei jeder Bewegung. Und die eisklirrende Luft füllte seine Lungen, als wollte sie sie zum Erstarren bringen. Mit jeder verstreichenden Minute wurde es schwieriger, dem lähmenden Einfluss entgegenzuwirken.
»Lauf weiter, verdammt!«, feuerte sich Goodman an. »Zeig diesen Hundesöhnen, dass du sie bezwingen kannst!«
Keuchend stapfte er durch den Schnee, kam aber nur mäßig voran. Fast schien es, als würde sich der Frost an ihn klammern und ihn mit jedem weiteren Schritt fester an sich binden zu wollen. Auf allen vieren erklomm er einen Hügel und spürte alsbald seine Finger nicht mehr. Goodman konnte sie sehen und die Eiskristalle darauf, doch sie waren taub und schienen nicht mehr zu seinem Körper zu gehören.
»Reiß dich zusammen!«, stachelte sich der Schwarze an. »Deine Verfolger haben mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen!«
Yard um Yard pflügte sich Godfrey Goodman durch den Schnee, erklomm den Hügel und sah weites weißes Land vor sich. Fast schon konnte er das Wasser des Flusses riechen, das ihm die Freiheit versprach. Er mochte zugefroren sein und ihm den Übergang zum anderen Ufer erleichtern. Doch selbst wenn dies nicht der Fall war, würde er durch die kalten Fluten schwimmen und Foucheaux ein triumphierendes Lachen schenken.
Noch aber war es nicht so weit! Die Jäger holten auf! Goodman erkannte es an den Schüssen, die sich deutlich genähert hatten. Und auch das Kläffen der Hunde schien nicht mehr so weit entfernt wie noch vor einigen Minuten.
Es war das erste Mal, dass Panik in Goodman aufkam. Er war dem Ziel so nahe und trotzdem noch so weit von ihm entfernt. Die tausend Dollar hätte er sogar abgeschrieben, wenn er dafür sein Leben hätte retten können. Doch er hatte sich auf einen Handel eingelassen, der ihm keine Wahl ließ. Es gab kein Zurückweichen mehr, keinen Rücktritt vom Vertrag. Er war auf ein Geschäft mit dem Teufel eingegangen und hatte seine Seele verkauft, weil ihn die Belohnung geblendet hatte.
Mit steifen Gliedern rannte er über die Ebene, die sich dem Wald anschloss. Hier gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken, irgendwo Deckung zu suchen und den Gewehren seiner Verfolger zu entkommen.
Mit rasselndem Atem preschte Godfrey Goodman vor, legte all seine Kraft in einen schnellen Vorstoß und merkte trotzdem, dass seine Beine ihm mehr und mehr den Dienst versagten. Er glaubte, die Ebene in Windeseile zu überwinden, doch letztlich besaß er nur noch den Elan eines Achtzigjährigen. Je mehr sich der Schwarze anstrengte, desto deutlicher spürte er, dass selbst seine Jugend nicht in der Lage sein würde, ihn ans rettende Ufer zu bringen.
Hektisch schaute er im Laufen über seine Schulter zurück und sah einen grellen Mündungsblitz in der Nacht. Zwei Lidschläge später spritzte der Schnee neben ihm auf.
Goodman wollte das Herz aus der Brust springen. Er hatte nicht geahnt, dass seine Häscher bereits auf Schussweite heran waren. Schon wollte er seine Anstrengungen erhöhen, als er den Stich in seiner Brust spürte. Sein Körper verweigerte ihm jede Leistung, die über seine vorangegangenen Aktivitäten hinausging. Goodman musste sogar langsamer werden, um überhaupt noch die benötigte Luft in seine Lungen pumpen zu können.
Es war geradezu ein Hohn, dass er in diesen Augenblicken das Rauschen des Flusses hörte. Offenbar war er ihm näher als gedacht gewesen. Einmal noch setzte er alle Kräfte frei, die er entbehren konnte, und lief seinem Ziel entgegen. Nach nicht einmal fünfzig Yards aber wollte ihm der Brustkorb explodieren. Godfrey Goodman hielt inne, stützte seine Hände in die Knie und brach zusammen.
Eine Weile lag er reglos am Boden, bis es ihm gelang, sich wieder aufzurichten. Da aber wurde ihm klar, dass sein Weg an dieser Stelle endete.
Das fahle Licht des Mondes riss Gestalten aus der Dunkelheit des Waldes. Siegessicher näherten sie sich und schienen keine Eile zu haben.
»Foucheaux!«, schrie der Schwarze. »Sie haben gewonnen! Ich gebe Ihnen das Geld zurück, aber lassen Sie mich am Leben!«
Schweigend kamen die düsteren Gestalten näher, bis sie eine Distanz erreicht hatten, die lautstarkes Reden unnötig machte. »Wir haben einen Deal«, sagte Foucheaux. »Dieser kann nicht rückgängig gemacht werden. Auch ich schulde meinen Klienten, dass sie bekommen, wofür sie bezahlt haben...«
Ein Mann, den Goodman nie zuvor gesehen hatte, trat vor und legte mit seiner Winchester an. Das Mondlicht offenbarte das Gesicht eines Feiglings, der nur dann stark war, wenn sein Gegner bereits am Boden lag.
Godfrey Goodman wollte nicht mehr fliehen. Er breitete seine Arme aus und schloss die Augen. Wenige Atemzüge später hackten die Kugeln eines halben Gewehrmagazins in seinen Körper, durchlöcherten ihn von oben bis unten und ließen ihn schlaff und leblos in den Schnee fallen.
»War es das, was Sie erwartet haben, Mr. Cobblestone?«, hörte der sterbende Goodman Foucheaux fragen.
»Es war besser«, erwiderte der niederträchtige Schütze. »Ich würde es jederzeit wieder tun.«
Goodman ergab sich in sein Schicksal. Die Schmerzen der Kugeleinschläge spürte er schon gar nicht mehr. Da war nur noch ein Licht, das sein Bewusstsein aufsaugte und einen leeren, toten Körper zurückließ.
✰
Es war ein kühler Tag, gerade in Arizona. Die sommerliche Hitze war zum Erliegen gekommen, sodass Lassiter den Kragen seiner Langjacke hochschlug, aus dem Eisenbahnwagen ins Freie trat und hinüber zu den Waggons ging, in denen er seinen Grauschimmel untergebracht hatte. Ein Clerk der Railroad Company schleppte eine Holzrampe heran, zog die Türen des Wagens auf und führte die Pferde nacheinander hinaus.
»Das ist meiner«, sagte Lassiter und nahm dem Clerk die Zügel aus der Hand. Gemächlich ging er um das Bahnhofsgebäude herum, zog sein Pferd an der langen Leine mit sich und hielt Ausschau nach einer Frau, die ihn hier erwarten sollte. Die Brigade Sieben hatte – was eher ungewöhnlich war – einen Kontakt hergestellt. Da der Zug pünktlich eingefahren war, sollte die Lady sich im Umfeld des Bahnhofs befinden.
Lassiter hatte keine Ahnung, auf wen er treffen würde. Eine Beschreibung der Dame hatte man ihm nicht mitgeteilt. Doch ihm fiel auf, dass es eine elegant gekleidete Frau gab, die ganz offensichtlich Ausschau nach einer Person hielt. Der Brigade-Agent ging auf sie zu, stellte sich vor und fragte: »Sind Sie Grace Muller?«
Die Rothaarige schaute ihn anfangs ein wenig verstört an, doch ihre Miene hellte sich nach wenigen Augenblicken auf. »Verzeihen Sie meine Irritation«, sagte sie. »Man hat mir Ihren Namen nicht mitgeteilt. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich keinen Mann wie... wie Sie erwartet...«
Lassiter gab sich ahnungslos. »Was genau ist denn mit mir nicht in Ordnung, Miss Muller?«
Die junge Frau fühlte sich ertappt, was man ihren Zügen ablesen konnte. »Nun ja«, begann sie, »wenn man bedenkt, wen ich um Hilfe gebeten habe, hätte ich angenommen, dass Sie ein angemesseneres Outfit gehabt hätten.«
»Haben Sie an einen schicken Anzug mit Fliege gedacht?«, erkundigte sich Lassiter leicht belustigt.
»Etwas in der Art«, gab Grace zurück, freundete sich aber schnell mit der gegebenen Situation an. »Vermutlich braucht man in Ihrem Gewerbe nach außen hin nicht zu glänzen. Ich schätze sogar, es könnte irgendwie hinderlich sein.«
Lassiter schenkte ihr ein verbindliches Lächeln. »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten und dabei etwas trinken?«, fragte er.
Grace Muller nickte schüchtern. Vermutlich war es nicht die Art von Begegnung, die ihr vorgeschwebt hatte. Sie führte Lassiter zu einem kleinen Straßenlokal, wo sich beide an einem Tisch neben dem Fenster niederließen. Nachdem sie bestellt hatten, sagte die Frau: »Ich nehme an, Sie wissen, worum es geht, ja?«
»Christopher J. Hartwig«, erwiderte Lassiter. »Größter Anteilseigner der Atchison, Topeka und Santa Fé Railroad. Und dummerweise ein Mann, der unter mysteriösen Umständen verstorben ist.«
Grace Muller reagierte pikiert. »Reden Sie nicht in diesem Ton von meinem Onkel! Das ist kein Witz, wie Sie ihn wohl an Ihren Stammtischen zum Besten geben!«
»Verzeihen Sie bitte«, erwiderte Lassiter. »Das war unangebracht.«
Die Lady zeigte sich versöhnlich. »Mir ist schon klar, dass man in Ihren Kreisen zur Häme neigt. Ich möchte Sie dennoch auffordern, die Angelegenheit ernst zu nehmen. Das zumindest hatte man mir telegrafisch versichert.« Nach einer kurzen Pause, in der sich Lassiter fromm zurückhielt, fügte sie hinzu: »Die Umstände seines Todes sind höchst fragwürdig. Ich habe einen Mann angefordert, der für Klarheit sorgen kann. Und ich muss wohl davon ausgehen, dass Sie dieser Mann sind.«
Lassiter überlegte, welche Verbindung es wohl zwischen Hartwig und der Brigade Sieben gegeben haben mochte. Oder hatte er lediglich ein hohes Tier in Washington gekannt, das zufälligerweise mit der Brigade in Kontakt stand? »Ich bin dieser Mann«, erklärte Lassiter und verzichtete darauf, Einzelheiten in Erfahrung zu bringen. »Wenn Sie mit mir einverstanden sind, kümmere ich mich um die Angelegenheit. Ansonsten sollten Sie einen anderen Agenten anfordern.«
Grace musterte den Mann ihr gegenüber erneut, zeigte aber weder Missfallen noch Begeisterung. »Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen«, meinte sie. »Ihr Verhalten werde ich aber weiterhin kritisch betrachten.«
Es hatte keinen Sinn, gewisse Vorbehalte mit der Lady zu diskutieren. Lassiter war sich darüber im Klaren, dass sie Kreisen entstammte, in denen man andere Bewertungskriterien für Menschen aufstellte. Grace Muller würde sich allerdings mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass die Aufklärung des Mordes an ihrem Onkel gewisse Maßnahmen erforderte, die weit über gute Worte und High-Society-Etikette hinausgingen. »Erzählen Sie mir, was so ungewöhnlich war beim Tod von Mr. Hartwig«, forderte Lassiter die Rothaarige auf. »Ich brauche ein paar Anhaltspunkte, um aktiv werden zu können.«
Die Getränke wurden serviert. Miss Muller bekam einen schwarzen Kaffee mit Sahnehäubchen und Schokoladenraspeln, Lassiter einen Whisky. »Ist es nicht ein wenig zu früh für Alkohol?«, fragte die Frau aus hohem Hause.
»Welche Zeit schlagen Sie denn vor?«
Grace Muller winkte ab. »Vergessen Sie es! Ich muss mich wohl einfach nur an die Sitten bestimmter Leute gewöhnen. Zumindest für die Zeit unserer Zusammenarbeit.«
Lächelnd prostete Lassiter ihr zu, nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es wieder vor sich auf den Tisch. Aus der Innentasche seiner Langjacke holte er einen Zigarillo hervor und entzündete ihn. »Haben Sie eine Antwort auf meine Frage?«, erkundigte er sich.
Die junge Frau legte ihre Stirn in Falten, schaute zur Seite, als würde sie intensiv nachdenken und wandte sich wieder Lassiter zu. »Die Leiche meines Onkels wurde vom Major Domus entdeckt«, eröffnete sie ihre Schilderung. »Der Mann verständigte den Sheriff, der die Untersuchung des Mordfalls übernahm und mich telegrafisch unterrichten ließ. Natürlich habe ich mich sofort auf den Weg gemacht.«
»Woher kommen Sie?«, hakte Lassiter nach.
»Cathedral City«, antwortete Grace. »Das ist etwa zehn Meilen entfernt vom Salton Sea. Ich wohne bei meinem Vater, doch er war geschäftlich verhindert und konnte mich nicht begleiten.«
»Welche Todesursache hat der Sheriff bei Ihrem Onkel festgestellt?«
Grace Muller wiegte ihren Kopf. »Er vermutete einen Herzstillstand«, sagte sie. »Dabei war mein Onkel in bester Verfassung! Es gab niemals irgendwelche Anzeichen, dass sein Herz beeinträchtigt war. Mein Vater hätte mir davon erzählt.«
Lassiter legte seine Stirn in Falten. »Es liegen demnach keine Anzeichen einer äußerlichen Einwirkung vor? Keine Schuss- oder Stichwunden?«
»Das ist richtig«, bestätigte Grace.
»Wie kommen Sie dann darauf, dass es sich um einen Mord handelt?«, wollte Lassiter wissen. »Vielleicht litt Ihr Onkel an einer Krankheit, die er niemandem mitgeteilt hat.«
Es dauerte eine Weile, ehe Grace Muller antwortete. Sie schien im Vorfeld genau abzuwägen, welche Informationen sie zum Besten geben wollte. »Es ist ein Gefühl«, erwiderte sie lauter, als es nötig gewesen wäre. Vermutlich war ihr klar, wie unsinnig diese Aussage einem Außenstehenden erscheinen musste. »Christopher hatte geschäftliche Konkurrenten. Und auch im Vorstand seines Unternehmens standen nicht alle auf seiner Seite.«
Lassiter nickte verhalten. »Wurde die Leiche von einem Arzt untersucht?«, fragte er. »Gibt es eventuell einen Befund des Bestatters?«
»Sie fragen mich Dinge, die ich nicht beantworten kann!«, versetzte Grace Muller energisch. »Ich bin auch erst seit gestern in Fenton Hights und hatte noch keine Gelegenheit, alle Beteiligten zu befragen.«
»Aber Sie waren beim Sheriff, oder?«
»Er hat mir nur bestätigt, was in knappen Worten bereits in seinem Telegramm stand«, teilte die Frau mit. »Wenn ich oder mein Vater Detektive wären, hätten wir uns wohl kaum an Washington gewandt!« Der vorwurfsvolle Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
Lassiter leerte sein Glas, zog an seinem Zigarillo und stand auf. »Ich werde mir ein Zimmer suchen und mit meinen Ermittlungen beginnen«, sagte er. »Wo kann ich Sie erreichen?«
»Twin Oaks«, teilte Grace mit. »Es ist nicht das Hotel, das ich mir gewünscht hätte, aber ein besseres gibt es wohl nicht in dieser Stadt. Sie sollten sich ebenfalls dort einquartieren, damit ich nicht von Ihrem Wohlwollen abhängig bin, mich aufzusuchen. Die Spesen übernehme ich.«
Es war ein Angebot, das Lassiter nicht ausschlagen konnte. Falls Christopher J. Hartwig tatsächlich das Opfer eines Mordkomplotts gewesen sein sollte, war es durchaus möglich, dass auch Grace Muller durch ihre Nachforschungen Aufmerksamkeit erregte. Und in diesem Fall war es besser, wenn Lassiter in ihrer Nähe verweilte. »Der Whisky gehört auch auf meine Spesenrechnung«, meinte der Mann der Brigade Sieben. »Scheuen Sie sich also nicht, ihn ebenfalls zu bezahlen.«
Mit einem knappen Tippen an seinen Stetson wandte er sich ab, schwang sich auf seinen Grauschimmel und ritt die Mainstreet hinauf zum »Twin Oaks«.
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